Flug

Wer bekommt den Zuschlag für eine signifikante Beteiligung an der Malaysia Airlines? Bild: Malaysia Airlines

Air France-KLM bietet offenbar um Malaysia Airlines mit

Die malaysische Regierung sucht schon lange nach einer Lösung für die nationale Fluggesellschaft. Nun liegen fünf Gebote vor.

Die Regierung Malaysias versucht seit Monaten, einen strategischen Partner für die in akuten Problemen steckende Malaysia Airlines zu finden. Das Mitglied der Luftfahrt-Allianz Oneworld ist bislang aber nicht über Kooperationsabkommen hinausgekommen. Doch inzwischen sollen fünf Fluggesellschaften Angebote für eine Teilübernahme von Malaysia Airlines abgegeben haben. Dies hat der malaysische Premierminister Mahathir Mohamad höchstpersönlich bekannt gegeben - allerdings ohne weitere Details dazu, wer die potenziellen Grossaktionäre sind.

Das Nachrichtenbüro «Reuters» will indes aus gut informierten Quellen wissen, wer die Bieter sind. Demzufolge soll sich Air France-KLM um einen 49-Prozent-Anteil bemühen. Weiter hat Japan Airlines für 25 Prozent der Anteile geboten. Weitere Bieter seien die einheimische AirAsia sowie Malindo Air; Letztere ist die malaysische Tochtergesellschaft der indonesischen Lion Air. Die fünfte Bieterin ist unbekannt. Die Reuters-Quelle erklärt jedoch, dass die Vorschläge der grossen ausländischen Airlines (also Air France-KLM und Japan Airlines) deutlich umfassender und strategischer seien: Beide planen, Malaysia als Basis für Operationen im asiatischen Raum zu nutzen.

Beispielsweise gehe es bei Air France-KLM darum, in Kuala Lumpur einen «Maintenance Hub» zu etablieren, derweil Japan Airlines in Malaysia einen regionalen Hub etablieren will. Mit Letzterer besteht schon seit letztem Jahr ein Joint Venture für Flüge zwischen Malaysia und Japan; darüber hinaus sind beide Airlines Teil von Oneworld, während Air France-KLM bekanntlich Gründungsmitglied der Skyteam-Allianz ist. Eine Übernahme durch Air Asia scheint weniger realistisch, da auch diese Airline mit Finanzproblemen zu kämpfen habe, wie es aus dem Umfeld von Malaysia Airlines heisst.

Eine Lösung mit einem Investor soll noch im 1. Quartal 2020 vorliegen. Die Zeit drängt: Der 2014 gestartete, auf fünf Jahre gelegte Turnaround-Plan hat keine echten Verbesserungen gebracht. Aktuell ist Malaysia Airlines «pseudo-privat»: Die Airline gehört vollständig dem Staatsfond Khazanah Nasional Khazanah Nasional Berhad, welcher vom Finanzministerium verwaltet wird.

(JCR)