Flug

Die verworrene Situation im Nahen und Mittleren Osten - im Bild die Stadt Sanandadsch im iranischen Teil Kurdistans - bereitet den Fluggesellschaften Kopfzerbrechen. Bild: Hesam Gholami

Airlines müssen bis im Juli bei Iran-Überflügen vorsichtig sein

Die europäische Luftsicherheits-Agentur EASA hat ein Bulletin publiziert, welches vor Flügen in geringer Flughöhe warnt.

Zwar hat das Säbelrasseln zwischen den USA und dem Iran wieder etwas nachgelassen. Dennoch hallt vor allem der Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs nahe Teheran noch nach, dem ein Irrtum zugrunde lag, der jedoch auch zeigt, wie die politische Spannung leicht zu tödlichen Fehlern führen kann.

Im Sog dieses Abschusses hat nun die Europäische Agentur für Luftsicherheit EASA (European Aviation Safety Agency) letzte Woche ein so genanntes «CZIB-Bulletin» publiziert, welche die Airlines dazu anhält, den Iran bis auf Weiteres nur auf einer Höhe von mindestens 25'000 Fuss (also rund 7620 Metern) zu überfliegen. Die Gültigkeit dieses Bulletins, welches gemeinsam mit den EU-Kommissionen EEAS (European External Action Service) und allen EU-Mitgliedsstaaten erarbeitet wurde, dauert sechs Monate an, also bis Mitte Juli.

Konkret heisst es im Bulletin: «Aufgrund der gefährlichen Sicherheitslage und der schlechten Koordination zwischen Zivilluftfahrt und militärischen Operationen besteht weiterhin die Gefahr, dass Zivilflugzeuge falsch identifiziert werden. Da im Iran fortgechrittene Luftabwehrsysteme im Einsatz sind, ist besondere Vorsicht geboten. Das Risiko für Flugoperationen unter 250 [25'000 Fuss, Anm.d.Red.] ist hoch.»

Die von der im Text referenzierten und von der amerikanischen FAA ausgesprochenen Restriktionen vom 8. Januar wurden indes seitdem etwas gelockert. Zunächst galt für US-Fluggesellschaften ein komplettes Überflugverbot der Länder Iran, Irak, dem Persischen Golf und der Bucht von Oman; inzwischen durüfen die Flughäfen in Bahrain und den V.A.E. wieder angeflogen werden. Flüge nach Teheran sind für US-Airline weiterhin verboten. Natürlich sind auch andere Fluggesellschaften betroffen. Das grossräumige Umfliegen bedeutet höhere Treibstoffkosten und kann, sollte es tatsächlich noch Monate andauern, hohe unwillkommene Mehrkosten nach sich ziehen.

(JCR)