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Gemessen an den Opferzahlen gilt 2019 als drittsicherstes Jahr in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt seit dem Zweiten Weltkrieg. Bild: TN

Trotz Boeing-Disaster sinkt Opferzahl im weltweiten Flugverkehr

Die Zahl der bei Flugzeugunglücken getöteten Menschen hat sich 2019 gegenüber dem Vorjahr stark reduziert, trotz dem Absturz der äthiopischen Boeing 737 MAX.

Verloren 2018 noch 559 Menschen ihr Leben bei Flugunfällen, beläuft sich die Opferzahl in der kommerziellen Luftfahrt in diesem Jahr auf 293. Mehr als die Hälfte der diesjährigen Opfer starben beim Absturz einer äthiopischen Boeing 737 MAX am 10. März, nämlich 157 Menschen. Die aktuellen Zahlen des Flugsicherheitsbüros Jacdec enthalten auch zwölf Getötete aus dem Crash eines kasachischen Fokker-Jets nach Weihnachten.

An den Opferzahlen gemesssen gilt 2019 damit als drittsicherstes Jahr in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt seit dem Zweiten Weltkrieg. Nur 2013 sowie im Ausnahmejahr 2017, in dem gerade mal 40 Menschen im Luftverkehr starben, gab es weniger Unfalltote.

«Die starke Reduzierung der Unfalltoten bezogen auf 2018 ist – auf die Gefahr hin makaber zu klingen – der Tatsache geschuldet, dass im März das Grounding der 737 MAX erfolgte», erklärt Jan-Arwed Richter, der Leiter des Hamburger Jet Airliner Crash Evaluation Centre. Ein weiterer Betrieb dieses Typs hätte «mit grosser Wahrscheinlichkeit» zu einem weiteren Unglück geführt.

Nach der Analyse des Hamburger Jacdec-Flugsicherheitsbüros für das Luftfahrtmagazin «Aero International» pendelte sich die Opferzahl im Schnitt der vergangenen zehn Jahre auf 484 Tote ein – in den zehn Jahren davor lag der Mittelwert noch bei 876, wie die Nachrichtenagentur AWP schreibt.

Jacdec registriert und analysiert seit rund drei Jahrzehnten die Unfälle und schweren Zwischenfälle der Zivilluftfahrt. Erfasst werden dabei alle Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Gewicht oder mehr als 19 Sitzen.

(TN)