Flug

Aus der Germania Flug AG wurde Chair Airlines – viele andere angeschlagene Fluggesellschaften blieben im Jahr 2019 ganz am Boden.

Die ausufernde Liste der gestrauchelten Airlines

Jahresrückblick, 1. Teil – Airlines: 2019 geht als schlechtes Jahr für die Airline-Industrie in die Geschichte ein. Von den 23 Pleiten war auch der Schweizer Flugmarkt betroffen.

2019 war ein schlechtes Jahr für die Airline-Industrie. Noch nie mussten so viele Fluggesellschaften Konkurs anmelden. Auch die Schweiz war von den Miseren betroffen.

Am 5. Februar musste Germania Insolvenz bekannt geben. Schon zuvor, am 8. Januar räumte die deutsche Airline Finanzschwierigkeiten ein, drei Wochen später war Schluss, 1100 Mitarbeitende verloren ihren Job. Doch wie weiter mit der Schweizer Tochter Germania Flug AG, an der die deutsche Germania zu 40 Prozent beteiligt war?

Die Schweizer Germania fand mit der Albex Aviation, an deren Spitze Leyla Ibrahimi-Salahi steht, einen neuen Investor, der wiederum einige Wochen später die polnische Airline Enter Air an Bord holte. Im Juli folgte dann der Markenwechsel von Germania zu Chair Airlines.

Doch die Pleitewelle hielt an. Ende März musste auch Wow Air die Segel streichen. Schon im Dezember zuvor reduzierte die isländische Gesellschaft die Flotte von 20 auf 11 Flugzeuge.

Pleitegeier kreiste weiter

Im September zog der Pleitegeier neuerlich Kreise über angeschlagenen Airlines. Mit der Adria Airways verschwand der slowenische Carrier vom Himmel, der bis anhin die Strecke Zürich - Lugano für die Swiss flog. Die Swiss musste daraufhin den Flugzug auf der Strecke Zürich - Lugano ins Leben rufen.

Mit der Thomas-Cook-Pleite war auch das Ende der Thomas Cook Airline besiegelt. Am 23. September 2019 gab die Britische Civil Aviation Authority (CAA) bekannt, Thomas Cook Airlines habe Insolvenz angemeldet. Bei der deutschen Thomas-Cook-Airline Condor gab es aber ein Aufatmen. Die Bundesregierung sprach zursammen mit der hessischen Landesregierung der Condor einen Überbrückungskredit von 380 Millionen Euro.

Von einer solchen Unterstützung konnten zwei französische Carrier nur träumen. Im September gingen sowohl Aigle Azur wie auch XL Airways ein.

Doch die Liste der in diesem Jahr gegroundeten Airlines ist noch viel länger: Aerolínas de Antioquía (Kolumbien), Air Philip (Südkorea), Al Naser Wings Airlines (Irak), Asian Express Airline (Tadschikistan), Astra Airlines (Griechenland), Avianca Argentina (Argentinien), Avianca Brasil (Brasilien), California Pacific (USA), Flybmi (Grossbritannien), Fly Jamaica Airways (Jamaika), Insel Air (Curaçao), Jet Airways (Indien), New Gen Airways (Thailand), Peruvian Airlines (Peru), TAM Bolivia (Bolivien), Taron Avia (Armenien) und Via Airlines (USA).

(GWA)