Flug

Die Deutsche Lufthansa macht sich mit einem Konzernumbau bereit dafür, mehr Investoren aus dem Ausland zu gewinnen. Bild: LH

Lufthansa-Group schielt auf ausländische Investoren

Mit einer Änderung der Holding-Struktur könnte der Lufthansa-Konzern neue Investoren anlocken. Die Prüfung läuft.

Mit einer neuen Beteiligungsstruktur will sich der Lufthansa-Konzern stärker für ausländische Aktionäre öffnen. Hierzu wird aktuell geprüft, das Passagiergeschäft der Marke Lufthansa rechtlich in einer GmbH zu verselbstständigen.

Neuer Eigentümer würde dann eine Stiftung unter einer Holding, an der sich dann auch mehrheitlich ausländische Investoren beteiligen könnten. Der Börsenwert könnte steigen. Entsprechende Überlegungen bestätigte die Lufthansa-Gruppe. Die Mitarbeiter hatte Konzernchef Carsten Spohr bereits in einer weltweit übertragenen Botschaft informiert. Zuvor hatte «Der Spiegel« über ein mögliches Stiftungsmodell berichtet.

Der Lufthansa-Konzern musste bisher nachweisen, dass er mehrheitlich im Besitz deutscher Aktionäre ist, um die bestehenden Start-, Überflug- und Landerechte zu behalten. Die Auslandstöchter Austrian und Swiss sind bereits über Stiftungen angebunden. Durch dieses Modell bleiben deren historische Flugrechte gesichert. Auch die British-Airways-Mutter IAG führt ihre spanische Tochter Iberia über eine Stiftung.

Vorerst müssen laut Lufthansa aber noch umfangreiche rechtliche und steuerliche Fragestellungen untersucht werden. Ein Zeitplan ist noch nicht bekannt. Allerdings wurde bei der Kernmarke bereits der neue Posten eines Finanzvorstands vergeben. Der Luftfahrtexperte des Beratungsunternehmens Boston Consulting, Patrick Staudacher (43), soll den Posten zum 1. Mai kommenden Jahres übernehmen. Gemäss «Spiegel» soll der Umbau spätestens bei der Hauptversammlung im Jahr 2022 beschlossen werden.

(nau/TN)