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Wizz Air gründet die «Wizz Air Abu Dhabi» - und hat dabei als Partner niemand Geringeres als die Abu Dhabi Development Holding Company mit an Bord. Bild: cadiju1968

Wizz Air etabliert eine Low-Cost-Airline in Abu Dhabi

Die erfolgreiche osteuropäische Low-Cost-Airline etabliert sich erstmals ausserhalb Europas. Auf der Arabischen Hauptinsel nimmt sie es gleich mit dem Etihad Airways/Air Arabia auf - im Wissen, einen starken Partner im Rücken zu haben.

Die ungarische Wizz Air hat sich in den letzten Jahre zur festen Grösse in der europäischen Luftfahrtbranche gemausert. Gerade in Zentral- und Osteuropa hat Wizz Air unter den Low-Costern eine dominante Position erreicht. Nun steigen auch die Ambitionen: Am Donnerstag (12. Dezember) hat Wizz Air angekündigt, dass sie eine eigene Low-Cost-Tochter ausserhalb Europas gründet, und zwar in Abu Dhabi.

Bisher war man sich eher an die Expansion der Airlines aus den V.A.E. (Etihad und Emirates) in unsere Breitengrade gewohnt, nun zieht es mal einen Europäer auf die Arabische Halbinsel. Und ausgerechnet nach Abu Dhabi: Lokalmatador Etihad Airways hatte erst vor einem Monat die Gründung eines Low-Costers in Abu Dhabi im Rahmen eines Joint Venture mit Air Arabia angekündigt.

Doch Wizz Air ist nicht vom Teufel geritten, sondern kann auf einen überraschenden und starken lokalen Partner zählen. Die neue Fluggesellschaft namens «Wizz Air Abu Dhabi» wird nämlich im Rahmen eines Joint Venture mit der Abu Dhabi Development Holding Company. Diese kürzlich gegründete staatliche Gesellschaft bündelt unter anderem sämtliche Staatsanteile an grossen Infrastrukturprojekten, also etwa Beteiligungen an der Abu Dhabi Ports Company, der Abu Dhabi Airports Company, Modon Properties, Abu Dhabi Sewerage Services Co. oder Abu Dhabi General Services Co. (Musanada). Zu sagen, dass diese Firma gut kapitalisiert, wäre untertrieben. Laut Statement des neuen Joint Ventures wird mit der Aufnahme von Flügen im zweiten Halbjahr 2020 gerechnet.

Im Visier hat Wizz Air primär Routen nach Europa, natürlich vor allem in Märkte, in denen Wizz Air bereits gut etabliert und bekannt ist. In einem zweiten Schritt sind dann auch Flüge auf den indischen Subkontinent, nach Nahost und Afrika geplant. Die Idee ist, sich als echter Low-Coster im Arabischen Raum zu etablieren und sowohl den Einwohnern von Abu Dhabi mehr Auswahl zu bieten als auch dem Emirat bei dessen weiteren touristischen Wachstum zu helfen. József Váradi, der Konzernchef von Wizz Air, will nichts weniger als ein «bedeutender Player in der Region» werden.

Die neue Airline wird auf eine Flotte von Airbus A321neo setzen. Dieser Flugzeugtyp ist auch schon Teil der herkömmlichen Wizz-Air-Flotte. Überdies muss das Joint Venture noch von den Behörden abgesegnet werden.

(JCR)