Viele Fragezeichen rund um die «neue Wow Air»

Am letzten 6. September erschien die US-Unternehmerin Michelle Ballarin in Reykjavik und kündigte an, dass die konkursite isländische Low-Cost-Airline Wow Air unter ihrer Führung bzw. jener ihrer Firma USAerospace Associates LLC wieder aufleben soll - und kündigte dabei gleich per Ende Oktober die Aufnahme von Routen nach Washington D.C. an. Daraufhin verschwand sie wieder Richtung USA und gab bislang keine weiteren Auskünfte an die Presse. Das ist gerade in Island auf wenig Verständnis gestossen.

Denn wie sich nun herausstellt, wird es in diesem Monat mit Wow Air (oder wie die neue Airline denn auch heissen wird) keine Flüge ab Reykjavik nach Washington geben. Zum einen stehen noch nirgendwo Tickets zum Verkauf, zum anderen liegen laut isländischen Medien auch noch gar keine offiziellen Bewilligungen von Behördenseite vor. Wobei die neue Wow Air offenbar nicht unter isländischem, sondern unter amerikanischem AOC fliegen werde.

Immerhin hat es das Portal «FlightGlobal» geschafft, von USAerospace Associates eine Stellungnahme zu bekommen. Dort heisst es inzwischen, dass Wow Air ab Dezember 2019 vollständig betriebsfähig sein werde, und der Ticketverkauf im November losgehe. Als Grund für die Verzögerung wird die veränderte Situation am europäischen Lufthimmel infolge des Konkurses von Thomas Cook und deren Airlines genannt. Es gebe nun sehr viel ungenutzte Kapazität; Wow Air wolle die Chance ergreifen, um für die Lancierung der Flüge neues Flugmaterial anzuschaffen und zu konfigurieren. Bislang hiess es, die neue Wow Air werde auf Airbus wie auch auf Boeing setzen. Präzisere Angaben gibt es weiterhin nicht.

Ebenso hat FlightGlobal beim Flughafen Washington-Dulles nachgefragt. Dort wird zwar ein Treffen mit den neuen Investoren rund um Michelle Ballarin bestätigt, doch habe man seit August nichts mehr gehört und es gebe bislang auch keine Flugeingabe. Ob unter diesen Umständen Wow Air wirklich zwei Flugzeuge ab Dezember auf dieser bzw. weiteren Routen einsetzen kann, erscheint aktuell noch alles andere als sicher.