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Die Aktionäre von Air Transat (Bild) haben der Übernahme durch Air Canada deutlich zugestimmt. Bild: Konstantin von Wedelstaedt/GFDL 1.2

Transat-Aktionäre stimmen der Übernahme durch Air Canada zu

Die im Mai angekündigte Übernahme wurde mehrere Male in Frage gestellt und es gab sogar Konkurrenzangebote für Transat Inc. - doch nun haben die Aktionäre ein deutliches Signal pro Air Canada ausgesandt.

Im vergangenen Mai meldete Travelnews, dass Air Canada die ebenfalls kanadische Transat A.T. Inc. – zu welcher unter anderem die Konkurrenz-Airline Air Transat gehört - übernehmen will. Seitdem hat sich viel getan: Unter anderem gab es eine Konkurrenzofferte von der Groupe Mach, welche anstelle der ursprünglich von Air Canada offerierten 13 Dollar pro Aktie ihrerseits 14 Dollar bot, was jedoch dann gerichtlich verboten wurde. Letko Brosseau & Associates, mit 19,3 Prozent Aktienanteil bislang grösster Aktionär von Transat, sagte ihrerseits, dass sie gegen die Übernahme stimmen würde, sofern Air Canada das Angebot nicht aufbessere. Erst letzte Woche noch stellte Karl Peladeau, ein reicher Wirtschaftsvertreter aus Quebec mit 1,6 Prozent Anteil an Transat, in Aussicht, dass er selber ins Rennen einsteigen könnte.

Inzwischen herrscht zumindest in einem Punkt Klarheit: Air Canada hat ihr Angebot auf 18 Dollar pro Aktie und somit auf einen Gesamtpreis von 720 Millionen Canada-Dollar (umgerechnet rund 530 Millionen Franken) angehoben und die Shareholder von Transat haben dem Deal mit grosser Mehrheit zugestimmt. Insgesamt 94,77 Prozent der Shareholder-Stimmen waren für das Angebot von Air Canada.

Da nun aber Air Canada innerhalb Kanadas eine dominante Rolle spielen und auch rund 60 Prozent des Transatlantikmarktes beherrschen könnte, ist der Deal noch nicht ganz durch. Das kanadische «Competition Bureau» und andere regulatorische Instanzen müssen die Übernahme noch bewilligen. Air Canada und Transat sind beiderseits zuversichtlich, dass dies der Fall sein wird.

Transat-Mitgründer und -CEO Jean-Marc Eustache sagte auch, dass es keinen Grund zur Annahme gebe, dass die Preise nach Europa nun steigen würden, da es mit Air France, Level Airline, Corsair International und weiteren immer noch viele Mitbewerber auf Transatlantikstrecken gebe. Ebenso werde es kaum zu grossem Personalabbau kommen, da der Flugbetrieb voll übernommen werde: «Das Personal von Air Canada übernimmt nicht das, was das Personal von Air Transat heute macht, aber es wird auf keinen Fall weiterhin einen CEO bei Air Transat brauchen», sagte Eustache im Hinblick auf sein eigenes Ausscheiden aus dem Unternehmen nach Vollzug des Deals.

(JCR)