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Eigentlich müsste British Airways zum Feiern zumute sein. Doch das Jubiläumsjahr gestaltet sich schwierig. Bild: Nick Morrish/British Airways

Ein 100-Jahr-Jubiläum im Schatten von Streikdrohungen

Am Sonntag konnte British Airways den exakten 100. Geburtstag feiern. Leider haben die Piloten das Fest vermiest.

Am gestrigen Sonntag (25. August) war es soweit: British Airways konnte ihren 100. Geburtstag feiern. Vor genau 100 Jahren begann nämlich die Fluggesellschaft Aircraft Transport and Travel Limited (AT&T), eine Vorgängerin von British Airways, mit regelmässigen Linienflügen zwischen London und Paris - oder, genauer gesagt, es wurde mit einer De Havilland DH4A zwischen Hounslow-Heath und Paris-Le Bourget geflogen.

Der Jubiläumstag wurde natürlich angemessen begangen. Passagiere auf Kurzstrecken erhielten Schokolade von Hotel Chocolat; Langstreckenpassagiere erhielten Menüs des britischen Sternekochs Tom Kerridge und die Passagiere in First und Club World erhielten spezielle «Amenity Kits» im Jubiläumsdesign. Auch die Flugzeuge mit historischer Bemalung kamen zum Einsatz.

Leider gab es aber auch dunkle Wolken über dem Jubiläums-Weekend. Kurz vor dem Weekend, am Freitag, hatten nämlich 4000 Piloten von British Airways via ihrer Fachgewerkschaft BALPA eine Streikandrohung für drei Tage im September angekündigt. Geplant ist, am 9./10. September sowie am 27. September zu streiken, sollten die Forderungen der Gewerkschaft nicht erfüllt werden. Laut BALPA liegen British Airways und die Piloten in den Verhandlungen lediglich um rund 5 Millionen Pfund auseinander - ein Streik indes würde rund 120 Millionen Pfund (umgerechnet rund 143 Millionen Franken) Kosten nach sich ziehen. British Airways scheint jedoch nicht gewillt, sich von diesem Manöver erweichen zu lassen. Die Airline hat ihre Passagiere schon mal vorsorglich über die Streikdrohung informiert.

Ein schwieriges Jahr

Als ob das Jahr nicht schon schwierig genug wäre. Im Juli wurde British Airways von den britischen Datenschutzbehörden zu einer Rekord-Busse von 183 Millionen Pfund verdonnert; zu Monatsbeginn im August dann mussten hunderte Flüge wegen eines IT-Fehlers beim Check-in abgesagt werden. Natürlich waren auch die Streiks des Bodenpersonals in London-Heathrow alles andere als positiv für die Fluggesellschaft. Darüber hinaus musste die in diesem Jahr geplante Einführung neuer Uniformen für das fliegende Personal auf 2020 verschoben werden.

Konzernchef Alex Cruz gibt sich dennoch optimistisch und spricht in einer Pressemitteilung von einem «fantastischen Jahr» für British Airways.

(JCR)