Flug

Qantas-Jumbo flog mit fünf Triebwerken

Hilfe in der Not leistete eine Boeing ihrer Flottenschwester in Johannesburg.

In Südafrika wartete eine gestrandete Boeing auf ein neues Rolls-Royce-Triebwerk. Problem: Für den Frachtraum einer 747 ist das Grossersatzteil zu sperrig.

Die Techniker von Qantas montierten das sechs Tonnen schwere Triebwerk unter dem linken Flügel eines aus Sydney startenden Jumbos. Da die Tragfläche mit Verankerungspunkten ausgestattet ist, konnte das Triebwerk sicher für die Reise befestigt werden. Die Triebwerkschaufeln mussten für den Transport demontiert werden, um den zusätzlichen Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten.

Abgesehen von einem zusätzlichen Tankstopp in Perth blieb der Qantas Flug 63 am 6. Januar ein normaler Linienflug — vor dem Start informierte Qantas die Passagiere über den Spezialtransport.

Früher beförderte Qantas regelmässig Ersatztriebwerke an den von Boeing dafür vorgesehenen Befestigungspunkten an den Flügeln. Heute werden die Vorrichtungen für das "fünfte Triebwerk" eher selten aktiviert; zuletzt flog die australische Airline 2011 ein Ersatztriebwerk mit diesem Verfahren an sein Ziel.

Das defekte Triebwerk der Boeing reist übrigens etwas weniger komfortabel zurück als sein Ersatzteil: Im Seecontainer.

(TN)