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Rund 1 Million Euro investierte der EuroAirport in Personal und verbesserte Technik zur Passagierführung - damit will man ein Chaos wie im Sommer 2018 vermeiden. Bild: EuroAirport.

So will der EuroAirport das Sommerferienchaos vermeiden

Letztes Jahr beschwerten sich zahlreiche Passagiere über die teils chaotischen Zustände am EuroAirport. Für diesen Sommer hat sich der Flughafen entsprechend vorbereitet.

Im Sommer 2018 mussten Passagiere, die über den EuroAirport reisten, sehr viel Geduld mitbringen: Die Wartezeiten bei den Passkontrollen waren übermässig lang, teilweise stapelten sich die Koffer auf den Gepäckbändern. Das Problem: Der EuroAirport befindet sich auf französischem Staatsgebiet und nach den Terroranschlägen in Paris im Jahr 2015 wird die Passkontrolle wieder zu 100 Prozent durchgeführt – und zwar für alle Ankünfte, also für Passagiere aus Schengen- wie auch Nicht-Schengen-Ländern.

Bei den Französischen Grenzwächtern herrschte aber akuter Personalmangel. Dieses Jahr will der EuroAirport die Warteschlangen deutlich reduzieren: Hierfür wurde die Anzahl Grenzbeamte um 31 Personen erhöht, während neue Wegleit- und Informationssysteme die Passagierführung verbessern. Um die Wartezeiten im Sommer zu reduzieren, investiert der EuroAirport gut 1 Million Euro.

Während im Jahresdurchschnitt täglich rund 25'000 Personen den EuroAirport benutzen, sind es während der Ferienzeit bis zu 35'000 Personen. In diesem Sommer rechnet der EuroAirport während der Sommerreisezeit gar mit knapp 10 Prozent mehr Passagieren im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch soll es in diesem Jahr am EuroAirport zu weniger Wartezeiten kommen, insbesondere bei der Einreise.

Bessere Passagierführung dank mehr Personal, Wartezonen und Infotechnik

Von den 31 zusätzlichen Grenzbeamten stellt das Schweizer Grenzwachtkorps GWK vier Beamte, 27 Beamte stellt die französische Grenzschutzbehörde. Bei den Testläufen während des Auffahrts- und Pfingstwochenendes mit je über 30’000 Passagieren, konnten lange Warteschlangen weitgehend verhindert werden. Nur ganz vereinzelt gab es Wartezeiten von über 15 Minuten. Dieser gute Wert wird im Sommer zusätzlich durch neu konzipierte Kontrollkabinen unterstützt, die den Ablauf bei der Passkontrolle effizienter und somit schneller machen. Die Kontrollkabinen wurden in Zusammenarbeit mit der schweizerischen und französischen Polizei entwickelt.

Auch der EuroAirport selbst optimiert die Passagierführung am Flughafen. Damit soll ein Rückstau möglichst verhindert werden. Um die Passagierflüsse zu koordinieren, kümmern sich neu vier Supervisoren zusammen mit mehreren temporären EuroAirport-Angestellten. Ist vor den Passkontrollen mit Stauzeiten zu rechnen, können sich die Passagiere in speziell eingerichteten Wartezonen mit Sitzmöglichkeiten aufhalten. Damit wird der Komfort erhöht. Moderne Bildschirme und Audiosysteme geben den Passagieren zudem wichtige Informationen wie auch den Angehörigen und Freunden, welche in der Abholzone auf die Ankommenden warten.

Für 2020 geplant: Automatisierte Passkontrollstellen

Bereits im kommenden Jahr werden am EuroAirport automatisierte Kontrollstellen zum Einsatz kommen. Damit sollen die Grenzbeamte weiter entlastet und die Grenzkontrollen insgesamt noch effizienter werden. Geplant sind je fünf automatisierte Kontrollstellen bei der Ankunft und beim Abflug. Die neuen Kontrollmöglichkeiten werden auf den EuroAirport zugeschnitten. In einer ersten Phase werden die automatisierten Passkontrollstellen von den französischen Behörden eingesetzt, danach werden sie von den Schweizer Behörden ausgerüstet.

(LVE)