Flug
Befreiungsschlag für Boeing an der Paris Air Show
Die grossen Momente am «Salon International de l'Aéronautique et de l'Espace» (SIAE) in Paris-Le Bourget, besser bekannt als «Paris Air Show», gehörten zweifelsfrei dem Lokalmatador Airbus. Mit der Enthüllung der Pläne für den A321XLR waren dem europäischen Flugzeugbauer die wichtigsten Headlines sicher. Darüber hinaus konnten Verkaufsverträge mit Air Asia (Umwandlung von A320-Bestellungen in A321-Bestellungen) sowie mit Saudi Arabian Airlines (zusätzliche A321-Bestellungen) abgeschlossen werden. Dem Vernehmen nach sei man auch bereits intensiv in Verkaufsverhandlungen zum A321XLR. Qantas, Cebu Pacific und die Leasingfirma ALC haben sich bereits zum Kauf von A321XLR verpflichtet. American Airlines gehört ebenfalls zu den Interessenten - was für den US-Flugzeugbauer Boeing ein Schlag wäre.
Boeing war denn auch primär mehr beschäftigt mit Negativmeldungen zum Dreamliner, zur Triple-Seven sowie auch weiterhin zur seit Monaten gegroundeten B737MAX. Doch siehe da: Die Paris Air Show wird nicht ganz zum Debakel für Boeing: Zwei sehenswerte Verträge konnten bereits an Land gezogen werden, und die Show dauert noch bis Ende Woche.
Der erste Befreiungsschlag kam mit einer Order von Korean Air. Die Airline plant, 30 neue 787 Dreamliner einzuflotten, und hat sich deshalb zu einem Kauf von 10 neuen 787-10 und 10 neuen 787-9 im Listenwert von 6,3 Milliarden Dollar verpflichtet (die restlichen zehn 787-10 werden von ALC geleast).
Käufer für die B737MAX
Balsam auf die Boeing-Seele dürfte dann die soeben erfolgte Bestellung über 100 Exemplare der B737MAX gewesen sein. Auftraggeber ist die International Airlines Group (IAG), der Dachorganisation von British Airways, Iberia, Aer Lingus, Vueling und Level.
Laut IAG besteht die Bestellung aus einer Kombination der 737 MAX 8, welche Platz für 178 Passagiere in Zweiklassenkonfiguration bietet, sowie der grösseren 737 MAX 10, welche bis zu 230 Passagiere aufnehmen kann. Der Listenpreis für die bestellten Flugzeuge liegt total bei 24 Milliarden Dollar.
Es ist aber anzunehmen, dass Boeing in der aktuellen Situation zu signifikanten Preisnachlässen bereit war.