Flug

Easyjet ist vor allem in Basel und Genf stark - Zürich soll eine Nebendestination bleiben. Bild: Easyjet.

Easyjet fliegt ein bescheidenes erstes Halbjahr

Zwar transportierte die Airline insgesamt 41 Millionen Passagiere – aber die fallenden Ticketpreise und der drohende Brexit sorgen beim britischen Billigflieger für einen deutlich gestiegenen Verlust.

Easyjet legt die Halbjahresergebnisse vor: Die Passagierzahlen für die letzten sechs Monate bis zum 31. März 2019 stiegen zwar um 4,9 Millionen (13,3 Prozent) auf 41,6 Millionen. In der Schweiz flogen mit sieben Millionen Fluggäste aber in etwa gleichviel wie im Vorjahr. Der Umsatz legte zwar  ebenfalls um 7 Prozent 2,3 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 3 Milliarden Franken) zu – die gestiegenen Kerosinpreise in Kombination mit gesunkenen Ticketpreisen haben den Gewinn im saisonal bedingt sowieso schwächere Winterhalbjahr aber deutlich gedrückt: Der Verlust beträgt 218 Millionen britische Pfund (etwa 288 Million Schweizer Franken) und ist damit viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Auch für den kommenden Sommer sieht der Chef der Airline, Johan Lundgren, eher schwarz: Die Ticketpreise dürften weiter fallen, die Reiselust der Briten durch den drohenden Brexit nicht wirklich steigen.

Die gute Nachricht: Die Airline hat dafür die Ersatzflugzeuge verdoppelt und will damit einem Flugchaos wie im letzten verhindern. Ausserdem habe man mit 54 Prozent weniger Stornierungen im Berichtszeitraum operativ gut abgeschnitten. Höchste Priorität wird nach wie vor der Kostenkontrolle eingeräumt: Man konzentriere sich auf Effizienz und Innovation durch Daten und sei auf dem besten Weg, im Jahr 2019 Kosteneinsparungen von mehr als 100 Millionen britische Pfund zu erzielen.

Des weiteren wurden 17 Auto Bag Drop an Flughäfen eingeführt. Easyjet sei heute die Nummer 1 an insgesamt 27 Flughäfen - vor zwei Jahren belief sich diese Zahl noch auf 18. Die Airline hat im ersten Winterhalbjahr erstmals zwei zusätzliche Flugzeuge in Basel stationiert und zählt dort nun insgesamt 12 Flieger - der Marktanteil beträgt 60 Prozent. In Genf sind 14 Flugzeuge stationiert, der Marktanteil beträgt 49 Prozent. Zürich soll trotz der von Air Berlin übernommenen Zürich-Berlin-Verbindung eine Nebendestination bleiben. Denn das Ziel der Airline ist es, an jedem Flughafen die Nummer eins zu sein – was in Zürich praktisch unmöglich umzusetzen sein dürfte.

(TN)