Flug

Um im umkämpften Flugmarkt zu bestehen, hat die Swiss an den Preisen geschraubt – und muss nun einen Gewinnrückgang in Kauf nehmen. Bild: TN

Wegen Überkapazitäten: der Gewinn der Swiss bricht ein

Im ersten Quartal 2019 verzeichnete die Swiss einen markanten Ergebnisrückgang um über die Hälfte: Der Gewinn ging von 104,1 Millionen auf 48,3 Millionen Franken zurück (- 54%) – trotz einem Passagierplus von zwei Prozent.

Die Kasse bei der Swiss war im Vorjahr nach den ersten drei Monaten deutlich besser gefüllt. Nach dem ersten Quartal in diesem Jahr verbleiben dem National Carrier nur noch 48,3 Millionen Franken, 54 Prozent weniger – im Vorjahr belief sich das operative Ergebnis auf 104,1 Millionen. Auch der Umsatz sank: von 1,18 auf 1,16 Milliarden Franken.

Kein Wunder, werden sich viele sagen, bei der stetigen Kapazitätserhöhung und der Lancierung neuer Destinationen und Frequenzen. Die Swiss formuliert das so: Marktweite Überkapazitäten in Europa haben zu einem hohen Preisdruck geführt. Eine deutliche Mehrbelastung gegenüber dem Vorjahr hat sich auch aus gestiegenen Treibstoffpreisen ergeben. Gleichzeitig war das erste Quartal 2018 noch vom Kapazitätsrückgang nach dem Marktaustritt von Air Berlin geprägt und bildet daher eine starke Vergleichsbasis.

Zudem sind die Wartungsaufwendungen aufgrund periodisch stattfindender Instandhaltungsarbeiten (sogenannten C-Checks) gestiegen. Ebenso wurden erste Anzeichen einer rückläufigen Marktentwicklung im Frachtgeschäft bemerkbar, vor allem auf Strecken zwischen Europa und Asien.

Trotz all dieser Faktoren: das schrumpfende Ergebnis überrascht. Denn die Swiss hat in den ersten drei Monaten nämlich 2,1 Prozent mehr Passagiere befördert – und gleichwohl rund 20 Millionen Franken weniger Umsatz gemacht. Eine Konsequenz der vielen Tiefpreise.

Swiss-Finanzchef Michael Niggemann kommentiert das Ergebnis so: «Aufgrund der hohen Kapazitäten in Europa haben wir das Wachstum reduziert und sehen für das kommende Quartal eine gute Buchungslage. Dazu trägt insbesondere die weiterhin hohe Nachfrage auf Langstreckenflügen bei. Wir bleiben daher zuversichtlich, dass wir für das Gesamtjahr 2019 die angestrebte zweistellige Adjusted-EBIT-Marge erreichen werden».

(GWA)