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Behörden aus zehn Ländern werden die US-Luftfahrtsbehörde beim Test der Boeing 737 Max assistieren. Bild: Boeing

Die US-Luftfahrtbehörde lässt sich jetzt über die Schulter schauen

Ab dem 29. April wird der derzeit gegroundete Flugzeug-Typ Boeing 737 Max von Behörden aus zehn Ländern geprüft. Der Test dauert 90 Tage.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat eine internationale Überprüfung der jüngsten Neuerungen an Flugzeugen des Typs Boeing 737 Max angekündigt. Nach Angaben der FAA werden die Luftfahrtbehörden von Australien, Brasilien, China, der EU, Indonesien, Japan, Kanada, Singapur und der Vereinigten Arabischen Emirate Vertreter entsenden. Hinzu kommen Experten der FAA und der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Gemeinsam sollen sie drei Monate lang die neue Technik des US-Unternehmens überprüfen.

Nach zwei Abstürzen von Maschinen des Typs Boeing 737 Max binnen weniger als fünf Monaten gilt derzeit ein weltweites Flugverbot für dieses Modell. Im März war eine Maschine der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines in Äthiopien abgestürzt. Alle 157 Menschen an Bord kamen ums Leben. Im Oktober war eine 737 Max vor der indonesischen Insel Java abgestürzt, alle 189 Insassen starben.

Als Ursache beider Abstürze steht das Stabilisierungssystem MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) im Verdacht, das speziell für die Boeing 737 Max entwickelt wurde. Es drückt bei einem drohenden Strömungsabriss die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern.

Nach dem 737-Absturz in Äthiopien kam die US-Luftfahrtbehörde in die Kritik, bei Boeing ungenügende Kontrollen durchgeführt zu haben – und die Analyse der möglicherweise Unfall-verursachenden Trimmsysteme Boeing selber überlassen zu haben.

(nau.ch)