Flug

Ein Airbus A330 von Corsair: Die Airline wird sich unter Führung von Intro von ihren Jumbos trennen und künftig nur noch auf Airbus setzen. Bild: Corsair.fr

Intro Aviation übernimmt die französische Corsair

TUI hat sich nach mehreren Versuchen nun von der Airline trennen können, welche nicht mehr zum Kerngeschäft gehört. Der deutsche Investor wird bei Corsair auf eine reine Airbus-Flotte setzen.

Die TUI Group hat einen Mehrheitsanteil an ihrer französischen Airline Corsair an den deutschen Investor Intro Aviation GmbH verkauft. Verhandlungen dazu gab es schon seit Monaten; Intro-Geschäftsführer Peter Oncken hatte gegenüber dem Portal «AustrianAviationNet» schon im Oktober 2018 seine Kaufabsicht kundgetan.

Intro übernimmt in einem ersten Schritt 53 Prozent an Corsair. Die Vereinbarung sieht vor, dass die TUI Group zunächst einen Minderheitsanteil von 27 Prozent behält, der Treuhandfonds der Corsair Mitarbeiter behält 20 Prozent der Anteile. Finanzielle Details des Vertrages wurden nicht genannt.

Mit dem Verkauf verlassen sieben Langstreckenflieger den Flottenverbund der TUI: Drei 747-400 und jeweils zwei A330-200 und A330-300. Corsair, mit Basis am Flughafen Paris-Orly, fliegt damit vorwiegend Ziele im Indischen Ozean, in der Karibik, in Nordamerika und Afrika an. Ab dem 10. Juni 2019 wird beispielsweise eine neue Route nach Miami (4x/Woche) eröffnet.

TUI will sich auf die Touristik konzentrieren

Die 1981 gegründete französische Airline ist eine Langstrecken-Linienfluggesellschaft, die weder mit der TUI Group, den TUI-Reiseveranstaltern und Kreuzfahrtgesellschaften, noch den zum Konzern gehörenden fünf europäischen Charter-Fluggesellschaften Synergieeffekte realisieren kann.

«Wir richten TUI konsequent auf das Kerngeschäft Touristik aus», sagt hierzu der TUI-Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen in einer Pressemitteilung, «hier investieren wir in Hotels und Kreuzfahrtschiffe und zunehmend in Urlaubserlebnisse in den Zielgebieten. Hier wachsen wir und hier bauen wir unsere globalen Aktivitäten weiter aus. Wir trennen uns von Geschäftsfeldern, die im Konzernverbund keine Synergien bieten und nicht zum Kerngeschäft gehören. Der Verkauf ist für TUI richtig und ebenso gut für Corsair und die Mitarbeiter.»

Klare Ziele bei Intro Aviation

TUI wollte sich schon länger von Corsair trennen, scheiterte jedoch immer wieder an den französischen Gewerkschaften, welche potenzielle Käufer abschreckten. Mit Intro Aviation hat es nun demnach geklappt.

Die Investmentgesellschaft – in der Schweiz vor allem bekannt für das letztlich unglücklich ausgegangene Investment bei Intersky – hat nämlich ganz klare Vorstellungen dazu, wie es jetzt mit Corsair weitergeht. Zum einen sollen die drei «Jumbos», also die Boeing 747-400, bis 2021 durch brandneue Airbus A330-900neo ersetzt werden, um die Flotte zu harmonisieren und so Kosten zu sparen. Darüber hinaus sollen noch drei A330ceo bis 2021 gekauft werden. Die Flotte wird also von 7 auf 10 Flugzeuge vergrössert.

Weiter sollen Kostenmanagement –und Effizienzprogramme umgesetzt werden. Die Mitarbeitenden und das Management von Corsair behalten alle ihre Jobs, allerdings werden drei Intro-Manager in die Führungsriege aufgenommen: Helmut Weixler als Co-CEO, George Lioumpis als CFO und Claus Fischer als Co-CCO. An der Marke oder dem Bordprodukt wird ebenso wenig verändert wie am Hub Orly.

(JCR)