Delta übernimmt nur 10 Prozent von Alitalia

Am gestrigen 18. März zog sich Easyjet per Communiqué aus dem Rettungsdeal rund um die technisch bankrotte Alitalia zurück. Dieser Schritt war erwartet worden, nachdem sich in der Dreiecksbeziehung Easyjet-Delta-FS (Ferrovie dello Stato) unterschiedliche Interessen herauskristallisierten. Easyjet verwies darauf, dass man aber weiterhin am «Schlüsselmarkt Italien» festhalte, welche bei Easyjet 18,5 Millionen Passagiere pro Jahr – vor allem in den Basen von Mailand, Neapel und Venedig – generiert. Easyjet hat inzwischen auch Einsicht in die Bücher von Alitalia erhalten, das kann sicher nicht schaden…

Delta Air Lines derweil hat sich mit der FS auf eine eigene Beteiligung von 10 Prozent an der «neuen Alitalia» verständigt. Das ist zwar weniger als ursprünglich geplant, doch gebe es die feste Absicht, den Aktienanteil innert vier Jahren zu verdoppeln. Ursprünglich sollte Delta gemeinsam mit Easyjet 40 Prozent von Alitalia übernehmen.

Im Gegenzug hat sich nun FS verpflichtet, statt der ursprünglich geplanten 30 neu 40 Prozent der Alitalia zu übernehmen. Ebenso dürfte sich auch der italienische Staat wieder an Alitalia beteiligen: 15 Prozent dürften an das italienische Wirtschaftsministerium MEF (Ministero dell’Economia e delle Finanze) gehen. Dieses hatte diesen Schritt ausdrücklich in Aussicht gestellt, sollten die Gespräche zwischen FS und Delta/Easyjet fruchten.

Obwohl die Beteiligung aus dem Ausland deutlich tiefer als ursprünglich in der vinkulierten Offerte vorgesehen ist, wird in Italien das Ergebnis positiv bewertet. Nun gehe es darum, vor allem das Langstreckengeschäft von Alitalia weiter auszubauen. Im Transatlantikverkehr ist Alitalia bereits seit 2010 Teil eines Joint Ventures mit Delta und Air France-KLM. Aktuell besitzt Alitalia 25 Langstreckenflugzeuge; möglicherweise kommen noch drei weitere in Kürze hinzu.