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Spioniert Singapore Airlines Passagiere aus? Kaum denkbar. Aber dass es theoretisch möglich wäre, bringt einige auf die Palme. Bild: Singapore Airlines

Singapore Airlines wehrt sich gegen Shitstorm

Beim Inflight Entertainment System sind Kameras eingebaut. Einigen Passagieren passt dies überhaupt nicht. Singapore betont, dass die Kameras nicht eingeschaltet seien.

Singapore Airlines kämpft aktuell gegen einen Shitstorm in Sozialen Medien. Es geht dabei um Kameras, welche in den Sitz-Rückenlehnen als Teil des Inflight Entertainment Systems eingebaut sind. Reisende waren auf die Kameras in den neusten Flugzeugen aufmerksam geworden und drückten auf Twitter und anderswo ihr Unbehagen aus.

Andere User drückten daraufhin gleich zahlreiche Sorgen aus: Es sei möglicherweise eine Verletzung des Privatraums, während andere spekulierten, dass die Airline damit Daten zum Bordverhalten der Passagiere sammle.

Singapore Airlines hat das Ganze bereits mit Nachdruck dementiert. Zwar sei es tatsächlich so, dass in den Inflight Entertainment Systemen in Flugzeugen des Typs A350, A380, B777-300ER und 787-10 – insgesamt also in 84 der total 122 Flugzeugen der Fluggesellschaft – Kameras im Bordunterhaltungssystem eingebaut seien. Diese seien bereits in die Hardware eingebaut und seien vom Hersteller so angeliefert worden. Die Airline selber habe nicht vor, die Kameras in irgendeiner Art zu nutzen; diese seien von Beginn an nie eingeschaltet gewesen und es gebe auch gar keine Möglichkeit, diese zu aktivieren. Insofern würden auch keinerlei Daten gesammelt.

Es erscheint tatsächlich etwas weit hergeholt, dass eine Airline derart dreist Passagier-Spionage betreiben würde. Allerdings ist das Vertrauen der Konsumenten brüchig – in den USA beispielsweise gab es schon mehrere bekannte Fälle, wo Schulen ihren Schülern Laptops aushändigten und diese dann über die im Laptop eingebauten Kameras «remote» überwachten...

(JCR)