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Ein A380 von Emirates in Beirut - wenn sich der grösste A380-Kunde von diesem Modell abwendet, ist das kein gutes Zeichen für Airbus. Bild: Emirates

Der A380 ist wieder bedroht

Emirates überlegt sich, die ausstehenden Bestellungen für den Airbus A380 in Bestellungen für den kleineren A350 umzuwandeln. Das würde Spekulationen über das Produktionsende des A380 wieder befeuern.

Emirates zieht offenbar in Erwägung, ausstehende Bestellungen für das weltweit grösste Flugzeug, den Airbus A380, in Bestellungen für den kleineren A350 umzuwandeln. Dies hat die Agentur Reuters gemeldet - und damit die Spekulationen um ein baldiges Produktionsende des Riesen-Flugzeugs, welche seit längerem bestehen, wieder angefeuert.

Die Golf-Airline hat für bereits über 100 A380 in ihrer Flotte und dafür Milliarden ausgegeben. Allerdings zögert die Airline seit längerem, eine mancherseits als «rettende Bestellung» bezeichnete Order über 36 weitere Flugzeuge dieses Typs abzuschliessen. Der Deal wäre, gemessen am letztjährigen Listenpreis, 16 Milliarden Dollar schwer und würde die A380-Produktion und damit 3000 Arbeitsplätze auf weitere zehn Jahre hinaus sichern. Dass Emirates den Deal nicht abschliesst, liege vor allem an Auseinandersetzungen mit dem Triebwerks-Hersteller Rolls-Royce, der offenbar keine Triebwerke für das Flugzeug herstellen kann, welche genügend Einsparungen (nach Vorstellungen von Emirates) ermöglichen.

Die andauernden Verhandlungen haben nun dazu geführt, dass Airbus nun ein verfrühtes Produktionsende des A380 ernsthaft in Betracht zieht. Tom Enders, der CEO des Flugzeugsbauers, wird im April seinen Job verlassen; laut Insidern will er bis zu jenem Zeitpunkt Klarheit haben und nicht etwa ohne Lösung des Problems abziehen. Emirates und Rolls-Royce haben den Reuters-Bericht zwar nicht kommentiert, aber Airbus hat in einem Statement bestätigt, dass es Verhandlungen mit Emirates unrd um den A380-Deal gebe.

(JCR)