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Die Ryanair-Aktien fielen nach der erneut gesenkten Gewinnprognose auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Bild: Ryanair

Ryanair stellt hohen Gewinnrückgang in Aussicht

Grund dafür seien deutlich gesunkene Ticketpreise infolge von Überkapazitäten. Die Börse hat den grossen irischen Low-Cost-Carrier bereits abgestraft.

Ryanair hat am heutigen 18. Januar mitgeteilt, dass der um Sondereffekte bereinigte Gewinn im bis Ende März laufenden Geschäftsjahr 2018/19 um rund 100 Millionen Euro tiefer als erwartet liegen werde, also damit noch zwischen 1 und 1,1 Milliarden Euro. Erst im letzten Oktober hatte Ryanair die Gewinnprognose wegen der Streiks und der hohen Kerosinpreise auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro gesenkt. In dieser Zahl ist Laudamotion übrigens noch nicht enthalten.

Grund für höheren Gewinnrückgang sei primär ein Rückgang von 7 Prozent bei den Ticketpreisen im Winter, bedingt durch Überkapazität auf den europäischen Routen. Darüber hinaus könnten infolge von Brexit oder neuen Sicherheitsbestimmungen weitere Rückgänge nicht ausgeschlossen werden. Die Börse reagierte prompt: Aktien der Ryanair Holdings Plc fielen sogleich auf den tiefsten Stand seit vier Jahren.

Michael O'Leary, der wortgewaltige CEO von Ryanair, verwies allerdings darauf, dass der harte Wettbewerb im Low-Cost-Umfeld für Marktaustritte diverser Wettbewerber sorgen würde, und verwies dabei etwa auf Flybe oder Wow Air. Gestern hatte auch Norwegian angekündigt, dass das internationale Streckennetz zusammengestrichen wird, mit Schliessung der Basen in Rom, Gran Canaria, Teneriffa und Palma, wo sie in direkter Konkurrenz zu Ryanair stand. Gleichzeitig verwies O'Leary darauf, dass Ryanair die tieferen Ticket-Erlöse teilweise mit Passagierwachstum, besseren Ancillary-Verkäufen und besserer Kostenkontrolle wettgemacht habe.

Wie erwähnt ist Laudamotion noch nicht in den Zahlen enthalten. Die Verluste bei der neuen Ryanair-Tochter dürften bei 140 Millionen Euro liegen, was aufgrund einer erstaunlich guten Wintersaison tiefer als erwartet sei. Trotz der klaren Überkapazität im Low-Cost-Wintergeschäft rechnet O'Leary weiterhin mit Passagierwachstum.

(JCR)