Flug

Ein Airbus A220-300 (vormals CS300) von Air Baltic: Die lettische Airline setzt künftig voll auf diesen Flugzeugtyp und will auch Basen ausserhalb des Baltikums eröffnen. Bild: Air Baltic

Air Baltic mit neuem Passagierrekord

Die lettische Airline konnte im letzten Jahr 4,1 Millionen Passagiere befördern – und setzt im aktuellen Jahr voll auf Expansion. Dabei wird aber massvoll vorgegangen.

Die lettische Fluggesellschaft Air Baltic hat im letzten Jahr hervorragende Zahlen hingelegt: Insgesamt wurden genau 4‘135‘711 Passagiere befördert, was 17 Prozent mehr als noch im Vorjahr sind und einem neuen Rekord entspricht. Erreicht wurde diese Zahl mit 56‘261 Flügen (+12 Prozent), derweil der Ladefaktor mit 75 Prozent einen Prozentpunkt unter dem Vorjahr stand.

Vielleicht am wichtigsten ist aber, dass trotz der Kapazitätszunahme die Airline weiterhin 88 Prozent ihrer Flüge pünktlich, also maximal mit 15 Minuten Abweichung zum Flugplan, durchführen konnte. Das ist ein weltweiter Spitzenwert - laut OAG war Air Baltic 2017 weltweit Spitze, letztes Jahr auf Rang 2.

Weitere Expansion angepeilt

2019 wird die Airline ihre Kapazität weiter ausbauen. Ab Riga werden neue Flüge nach Dublin, Stuttgart und Lwiw aufgenommen, und ab Tallinn (Estland) werden Flüge nach Malaga, Brüssel und Kopenhagen addiert.

Die Flotte von Air Baltic besteht aktuell aus 34 Maschinen : 14 Airbus A220-300, 8 Boeing 737 und 12 Bombardier Q400Next Gen. Der Plan ist, mittelfristig über eine reine A220-Flotte zu verfügen; für 50 A220 liegen bei Airbus auch bereits Bestellungen vor. Die Boeings sollen bis 2020 ausgeflottet sein, die Q400 bis 2023. Mit der einheitlichen Flotte sollen die Kosten weiter reduziert werden. Darüber hinaus wolle man, wenn die einheitliche Flotte Realität ist, über neue Basen ausserhalb des Baltikums (aktuell unterhält Air Baltic Basen in Riga, Tallinn und Vilnius) nachdenken.

Keine wilden Pläne

Die Airline wurde erst 1995 gegründet und hat sich als wichtiger Player im baltischen Raum und in Europa etabliert. Aktuell gehört die Airline zu 80,05 Prozent dem lettischen Staat; die restlichen Anteile hält die lettische Aircraft Leasing 1 SIA, welche wiederum unter Kontrolle des dänischen Geschäftsmanns Lars Thuesen steht. Im Dezember wurde berichtet, dass Air Baltic an einem Börsengang arbeite; ob und wann dieser stattfinden wird, ist allerdings noch unklar.

Ebenso gab es Gerüchte, wonach Air Baltic Langstreckenflüge ab Riga aufnehmen werde. Diese hat Martin Gauss, der CEO von Air Baltic, bereits dementiert: «Wir können aktuell Ziele erreichen, die in sieben Flugstunden Distanz zu Riga liegen. Mehr werden wir nicht machen.» Man wäre aber erfreut, wenn eine Langstrecken-Airline Riga anfliegen würde; Air Baltic würde liebend gerne Zubringerdienste für eine solche Airline erbringen.

(JCR)