Flug

Die Schweiz bleibt das einzige Land in Europa, das keine CO2-Abgaben auf Flüge erheben will. Bild: HO

Das Fliegen wird nicht verteuert

Der Nationalrat spricht sich gegen eine CO2-Abgabe aus. Der Ausgang der Entscheidung war knapp – und für viele unverständlich.

Mit 93 zu 88 Stimmen bei 8 Enthaltungen hat sich der Nationalrat gegen eine Flugticketabgabe ausgesprochen. Zur Diskussion standen Abgaben zwischen 12 und 30 Franken für Flüge in EU-Länder sowie zwischen 30 und 50 Franken für Flüge in andere Länder. Die Höhe sollte von der Flugdistanz und der Anzahl der beförderten Passagiere abhängen.

Das Fliegen dürfe nicht zu einem Privileg für Reiche werden, befanden die Gegnerinnen und Gegner aus dem Lager der SVP und FDP. Sie warnten auch davor, dass Passagiere auf andere Flughäfen ausweichen würden. Ausserdem werde der Flugverkehr neu dem Emissionshandel unterstellt.

Linkspolitiker argumentierten, der Flugverkehr dürfe nicht verschont werden. Die Fliegerei trage wesentlich zum Ausstoss von Treibhausgasen bei. Ein Flug von Zürich nach New York verursache 4 Tonnen CO2-Ausstoss pro Passagier, sagte Eric Nussbaumer (SP/BL). Durchschnittlich fliege ein Schweizer einmal im Jahr auf die Kanarischen Inseln und zurück. «Dann muss wenigstens der Preis stimmen.»

CSP-Politiker Karl Vogler wies darauf hin, dass sämtliche Nachbarländer in irgendeiner Form eine solche Abgabe erhöben. Dass die Passagiere auf andere Flughäfen ausweichen würden, sei damit ausgeschlossen. Ohne Flugticketabgabe stehe die Schweiz isoliert da. Lisa Mazzone (Grüne/GE) stellte fest, das Fliegen sei in den letzten Jahren immer billiger geworden. «Das ist nicht mehr vernünftig.»

(nau/TN)