Flug

Eine Q400 der britischen FlyBe: Die Airline ist in finanzielle Not geraten. Bild: FlyBe

FlyBe steht zum Verkauf

Die britische Regional-Airline musste vor wenigen Wochen eine Gewinnwarnung publizieren. Nun wird das Heil in einem Verkauf gesucht. Eine Alternative wäre das Streichen von Routen.

Die in Exeter (Grossbritannien) beheimatete Regional-Airline FlyBe steht offiziell zum Verkauf. Grund dafür sind laut der Airline, welche insgesamt 85 Routen in Grossbritannien und Europa bedient, die gestiegenen Treibstoffpreise, eine schwache Nachfrage sowie die anhaltende Schwäche des britischen Pfunds.

Die Ankündigung kommt nur wenige Wochen, nachdem FlyBe schon eine Gewinnwarnung publizieren musste. Damals wurde bekannt gegeben, dass für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Verlust von bis zu 22 Millionen Pfund (rund 28,8 Millionen Franken) gerechnet wird. Deshalb, so die Folgerung des FlyBe-Managements, sein ein Verkauf nötig, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Gespräche mit strategischen Partnern wie auch mit bisherigen Konkurrenten seien bereits in Gang.

Die andere Option, nämlich Routen zu streichen und das Geschäft zu reduzieren, würden zumindest in Erwägung gezogen. FlyBe hat allerdings versichert, dass bereits gekaufte Tickets nicht in Gefahr seien. FlyBe ist übrigens auch in der Schweiz aktiv: Ab dem Flughafen Genf werden mehrere britische Städte angeflogen.

Profit eingebrochen

Seit September ist der Aktienkurs von FlyBe um fast 75 Prozent eingebrochen - nur die Ankündigung des Verkaufs hat nun für eine kleine Erholung gesorgt. Grund dafür war, dass das Halbjahresergebnis (abgeschlossen per Ende September 2018) eine Umsatzeinbusse um 2,4 Prozent und vor allem einen Einbruch von 54 Prozent beim Gewinn vor Steuern deutlich machte.

Die schwächere Nachfrage und der Zerfall des Pfunds werden natürlich mit den Unsicherheiten rund um den Brexit in Verbindung gebracht. Allerdings wird in britischen Medien auch das Management der Airline für die Probleme verantwortlich gemacht: So habe FlyBe Mühe gehabt, im letzten Jahrzehnt eine wirklich profitable Nische zu finden; mehrere neue Routen seien Flops gewesen und der teure Kauf neuer Embraer-Maschinen habe sich nicht wie gewünscht ausbezahlt - aktuell ist FlyBe bereits daran, die Flotte von insgesamt 78 Flugzeugen zu reduzieren. Dazu kam natürlich die starke Konkurrenz durch Easyjet und Ryanair, sowie der Abgang mehrerer langgedienter Topmanager. Deshalb wird das Heil nun in einer anderen Struktur gesucht.

(JCR)