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Die Q-Series von Bombardier - hier eine Q400 von Air Baltic - sowie der Markenname De Havilland werden an die Longview Aviation Corp. verkauft. Bild: Bombardier

Bombardier streicht 5000 Jobs weltweit

Um Kosten zu sparen, wird überdies das Turboprop-Programm verkauft: Die Q-Series wird künftig von einer anderen Firma produziert.

Der kanadische Flugzeug- und Zugbauer Bombardier hat im Rahmen der Präsentation seiner Zahlen zum 3. Quartal 2018 angekündigt, dass in den kommenden 12-18 Monaten weltweit 5000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies steht im Zusammenhang mit einem massiven Sparprogramm, welches das Unternehmen bereits am Umsetzen ist. Die am vergangenen Donnerstag präsentierten Quartalszahlen waren enttäuschend und stellten auch den Verkauf von Unternehmensteilen in Aussicht, was die Bombardier-Aktien um zunächst 17 Prozent tauchen liess.

Eine der zentralen Massnahmen ist der Verkauf des gesamten Turbopro-Geschäfts. Bombardier ist in der finalen Phase des Verkaufs seiner gesamten «Q Series» sowie der Markenrechte für «de Havilland» an eine Tochtergesellschaft der kanadischen Longview Aviation Capital Corp., für einen Preis von rund 300 Millionen CDN-Dollar. Darüber hinaus werden die Flug- und Technikausbildungs-Aktivitäten im Bereich Business Aircraft, inklusive Royalties, für einen Gesamtpreis von 800 Millionen Dollar an CAE verkauft. Mit den Verkäufen wird nicht nur Kapital beschafft, sondern es sollen bis 2021 auch jährlich Kosten in Höhe von 250 Millionen Dollar aus den Büchern genommen werden. Die aktuelle Nettoverschuldung von Bombardier beläuft sich auf rund 9,5 Milliarden Dollar.

Bombardier hatte in den vergangenen Jahren massive Kredite aufgenommen, um Forschung und Entwicklung neuer Flugzeugtypen ausserhalb des traditionellen Regionalflugsegments voranzutreiben, etwa der C-Series, für welche bekanntlich SWISS der Erstkunde war. Grössere Bestellungen blieben aber aus, und so konnte auch Bombardier das Duopol von Boeing und Airbus nicht brechen.

Mit dem Verkauf des Q-Programms besteht das Angebot der Luftfahrtsparte von Bombardier künftig nur noch aus dem Canadair-Regional-Jet-Programm CRJ sowie aus den Business-Jet-Modellen Learjet, Challenger und Global. Das Programm der C-Series wurde bekanntlich bereits an Airbus ausgelagert, welche die C-Series jetzt unter dem Produktnamen A220 vertreibt.

(JCR)