Flug

Ziehen derzeit eine positive Zwischenbilanz für das Finnair-Geschäft in der Schweiz: DACH-Chef Jan Pellinen (links) und Ivan Rasovszky (Sales Manager Switzerland). Bild: TN

Finnair kriegt nicht genug von der Schweiz

Dank dem Kittilä-Direktflug und einer guten Asien-Nachfrage verzeichnet Finnair derzeit ein starkes Wachstum in der Schweiz.

Seit 24 Jahren arbeitet Jan Pellinen für Finnair. Heute ist er DACH- und Slowenien-Chef. In den Nuller-Jahren leitete er auch schon mal während zwei Jahren den Markt Schweiz. Und heute sagt er: «Ich bin ein grosser Fan der Schweiz». Das bezieht er einerseits auf seine zwei Jahre, als er hier in Herrliberg und Winterthur lebte, dann aber auch auf die aktuelle Performance der Finnair in der Schweiz. Die Zahlen, die ihm derzeit Schweiz-Chef Ivan Rasovszky vorlegen kann, seien erfreulich.

Vom 15. Dezember 2018 bis 30. März 2019 bedient Finnair erneut Zürich - Kittilä, der Retourflug in Kittilä erfolgt neuerdings mit einer leicht angenehmeren Abflugszeit um 7 Uhr, statt wie bisher um 6 Uhr. «Bei den Vorausbuchungen liegen wir über dem Vorjahr», sagt Ivan Rasovszky und unterstreicht damit, dass Finnland in der Schweiz eine anhaltende Boomdestination ist – im Winter wie im Sommer.

Die noch grösseren Trümpfe liegen aber im nördlichen Asien. Die Finnair hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Carrier für Destinationen in China und Japan entwickelt. Die flache Landkarte gebe ein falsches Bild ab, was die Distanzen betrifft, ist sich Jan Pellinen gewohnt, den Globus zu erklären und den Umstand, dass über die nördliche Route Nordasien in verkürzter Distanz zu erreichen ist. Mit Tokio, Osaka, Nagoya und Fukuoka verfügt die Finnair gleich über vier Ziele in Japan. Total sind es 19 Destinationen in Asien, die im AY-Flugplan figurieren, ein grosser Stellenwert nehmen sie insbesondere bei Geschäftsreisenden ein.

Die 19 asiatischen und 8 nordamerikanischen Ziele bedient Finnair mit A350. Zu punkten vermag Finnair auch mit dem Hub in Helsinki, der mit einer Minimum Connecting Time von 45 Minuten aufwartet und für Schengen-Passagiere kein neuerliche Handgepäck-Check benötigt. Und von den vielen Verspätungen innerhalb Europas in diesem Sommer sei Helsinki nur am Rande betroffen gewesen.

Basel – Helsinki?

Die 2010 am Finnair Hauptsitz aufgestellte Zielsetzung, die Passagieranzahl innerhalb zehn Jahren zu verdoppeln, wird bereits in diesem Jahr erreicht. Zurücklehnen kann die Finnair-Crew aber nicht. Ein Luxusproblem der Airline ist: die Nachfrage nach Asien-Europa-Flügen ist bei asiatischen Leisure-Gästen derzeit sehr hoch, was ab und zu Engpässe bei den Verfügbarkeiten verursachen könne, wie Pellinen einräumt. Auf den Sommer 2019 hin werden aber einige Frequenzen, etwa nach Tokio oder Hongkong, erhöht.

An der Schweiz hat der DACH-Chef der Finnair derzeit jedenfalls seine Freude. So sehr, dass er neben Genf und Zürich am liebsten noch einen weiteren Flughafen in der Schweiz anfliegen würde, wie er einräumt. Konkreter wird Pellinen nicht. Bern und Lugano dürften sich dabei wohl vergeblich Hoffnungen machen. Aber der Euroaiport könnte möglicherweise eine Rolle spielen bei der Finnair in Zukunft. An der Nachfrage fehlt es derzeit nicht. Und tätkräftige Unterstützung vom in Basel beheimateten Skandinavien-Spezialisten Glur Reisen hätte die Finnair ebenso.

(GWA)