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Der Euroairport hat derzeit mit starkem Passagieraufkommen zu kämpfen. Bild: archiexpo

Chaos am Euro-Airport: Was ist da los?

Passagiere, die über den Flughafen Basel-Mulhouse reisen, müssen sich auf lange Staus an der Passkontrolle wie auch am Gepäckband gefasst machen. Das Problem ist dem Flughafen wie auch den Behörden bekannt. Travelnews.ch weiss, wie die Situation entschärft werden soll.

Der Euro-Airport wächst und wächst: Im letzten Jahr reisten 7,9 Millionen Passagiere über den Flughafen Basel-Mulhouse und dieses Jahr dürfte gar die 8 Millionen-Marke geknackt werden. Doch scheitert der Euro-Airport an seinem eigenen Erfolg? Denn Passagiere, die über den Flughafen reisen, zeigen sich auf Flughafen-Bewertungsportalen wie airlinequality.com derzeit alles andere als zufrieden.

Vor den Grenzkontrollen bilden sich lange Schlangen, auf den Gepäckbändern stapeln sich die Koffer und die ganze Situation wird von Betroffenen als chaotisch bis albtraummässig beschrieben. Das Problem: Nach den Terroranschlägen in Paris im Jahr 2015 wird die Passkontrolle wieder zu 100 Prozent durchgeführt – und zwar für alle Ankünfte, also für Passagiere aus Schengen- wie auch Nicht-Schengen-Ländern. Die Schweizer Grenzwächter arbeiten Hand in Hand mit ihren Kollegen aus Frankreich. Doch bei diesen herrscht akuter Personalmangel: Es kam dieses Jahr zu einigen Abgängen, die bislang nicht ersetzt werden konnten.

Dem Flughafen Basel-Mulhouse ist das Problem bewusst. Für das Grenz-Personal sind allerdings die Behörden zuständig. Und auch diese wissen um das Problem und arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.

Das Ziel: Passagiere sollen innert 20 Minuten am Gepäckband sein

Allerdings spielen neben der Unterbesetzung auch andere Faktoren eine Rolle für die langen Wartezeiten vor den Grenzschaltern, wie Vivienne Gaskell, Mediensprecherin Euro Airport, sagt: «Wir hatten allgemein eine herausfordernde Sommerzeit. Der überlastete Luftraum in Europa, zahlreiche Gewitter am späteren Abend sowie die Streiks in Frankreich sorgten vermehrt für verspätete Ankünfte von Flugzeugen.» Die Behörden würden vom Euro-Airport jeweils die Flugpläne erhalten und machen anhand diesen die Personalplanung. Komme es nun aber zu Verspätungen und damit zu unvorhergesehen Verschiebungen von Ankünften, habe man teilweise plötzlich 1200 Passagiere statt den eingerechneten 500 vor der Passkontrolle.

«Wir setzen zu Spitzenzeiten eigenes Personal ein, welches dafür sorgt, dass es auf den Gepäckbändern nicht zu Koffer-Staus kommt.» Ausserdem seien bereits bauliche Massnahmen im Gang. Während den nächsten 20 Monaten wird die Ankunftshalle in insgesamt zwölf Etappen umgebaut: Der Bodenbelag wird ersetzt und ein neues Beleuchtungs- und Beschilderungssystem installiert. Vor allem aber wird es neue Gepäckbänder geben. Auch die Anzahl der Grenzkontroll-Schalter soll erhöht werden, allerdings brauche es dann natürlich auch Personal, welches diese bedienen würden, betont Gaskell.

Bis dahin trifft der Euro-Airport eigene Massnahmen: «Wir befassen uns intensiv damit, wie wir die Situation vor der Grenzkontrolle optimieren können. In den Gängen, die zu den Grenzkontrollstellen führen, haben wir baulich nur sehr beschränkte Möglichkeiten. Wir setzen hier nun auf ein verbessertes Queue-Management. Unser Ziel ist es, dass die Passagiere innert 20 Minuten am Gepäckband sind», sagt Gaskell.

(LVE)