Ferienland Schweiz

Höhenwege – der Gipfel des Wandergenusses
Heinz StaffelbachGrosse Panoramen hoch über Engelberg
Der Walenpfad, der hoch über dem Engelbergertal um die Walenstöcke herumführt, ist einer der grossen Klassiker in der Innerschweiz. Und das zurecht – vor allem wegen den stetig wechselnden Gipfelaussichten. Anfänglich dominiert noch die Titlis-Kette das Panorama, etwas später die Kette zwischen Rotsandnollen und Widderfeld Stock, und zum Schluss dann die Bergwelt um Brisen und Ruchstock. Mit ein paar hundert Metern Auf- und Abstiegen muss man sich das allerdings schon etwas verdienen. Dafür gibt’s gute Chancen, oberhalb der Walenalp Gämsen zu sehen, und vielleicht sogar Steinböcke. Und am Schluss wartet noch der idyllische Bannalpsee, von dem es dann mit der Luftseilbahn wieder zu Tal geht.
Die Wanderung: Von der Bergstation Brunni (Engelberg) auf der Route 573 Walenpfad zur Chrüzhütte auf der Bannalp. 9,9 Kilometer, 490 Meter Aufstieg, 630 Meter Abstieg, ca. 3 ¼ Stunden, Schwierigkeit T2, streckenweise luftige Tiefblicke.
Weitere Infos: www.engelberg.ch und www.brunni.ch

Der Klassiker im Urnerland
Der Schächentaler Höhenweg ist vielleicht der bekannteste Höhenweg der Innerschweiz. Fast ohne Ende windet sich der Weg durch Wiesen, Weiden und Waldstücke unter den Kalktürmen zwischen den Schächentaler Windgällen und dem Hagelstock durch, und auf der anderen Talseite steigen die imposanten Gipfel zwischen Schärhorn und Gross Windgällen in den Himmel. An gleich drei Orten (Ratzi, Biel, Ruogig) gibt es Luftseilbahnen, mit denen man die Tour abkürzen (oder später einsteigen) kann, und auf dem Biel und beim Gross Fläsch-See kann man einkehren. Da bleibt nur noch die schwierige Entscheidung: Älplermaggerone oder Aprikosenkuchen?
Die Wanderung: Von der Postautohaltestelle Unterschächen, Untere Balm auf der Route 595 Höhenweg Schächental bis auf die Eggberge (Luftseilbahn). 19,6 Kilometer, 590 Meter Aufstieg, 920 Meter Abstieg, ca. 5 ½ Stunden, Schwierigkeit T2.
Weitere Infos: www.schaechentaler-hoehenweg.ch

Die ganze Magie des Oberengadins
Diese Wanderung spielt schlicht in einer eigenen Klasse. Wer sagt denn, von einem Höhenweg sollte man Tiefblicke ins Tal haben – wenn man auch einen funkelnden und tiefblauen See gleich neben den Füssen haben kann? Und trotzdem Bergblicke bis hinauf in die eisige Region von 3000-ern hat? Unzählige Künstlerinnen und Künstler haben sich hier schon inspirieren lassen. «Wir sind restlos begeistert und schlürfen die Luft der Gämsen wie französischen Champagner», schrieb etwa der Komponist Richard Strauss. Und wenn dann im Herbst noch die Lärchen unter dem blauen Himmel golden leuchten, dann ist es, als würde man direkt ins Kalenderbild wandern.
Die Wanderung: Von Maloja, Posta auf der Route 25 Senda Segantini bis nach Silvaplana, Rundella Curtins. 13,2 Kilometer, 150 Meter Aufstieg, 160 Meter Abstieg, ca. 3 ¼ Stunden, Schwierigkeit T1.
Weitere Infos: www.engadin.ch

Mit Blick auf 100 Alpengipfel
Der Jura ist zwar nur der «kleine Bruder» der Alpen – aber wenn es um Höhenwege geht, dann ist er schlicht kaum zu schlagen. Denn hier gibt es kilometerlange Bergrücken und Kreten, ohne grosse Auf und Abs, und hier und dort wartet ein hübsches Bergrestaurant oder eine Métairie. Eine tolle Wanderung führt vom solothurnischen Untergrenchenberg über den Montagne de Romont (Romontberg) ins kleine Plagne. Auf den offenen Höhen hat man bei klarer Sicht einen überwältigenden Blick auf die Alpen, vom Säntis bis zum Mont Blanc. Auf der Route warten nicht weniger als drei Gasthäuser oder Bergbeizli, in denen man sich ausruhen und stärken kann. So geht entspanntes Höhenwandern!
Die Wanderung: Von Grenchen, Unterer Grenchenberg, auf der Route 5 Jura-Höhenweg, nach Plagne, Place du Cerf. 9,4 Kilometer, 150 Meter Aufstieg, 580 Meter Abstieg, ca. 2 ½ Stunden, Schwierigkeit T1.
Weitere Infos: www.kantonsolothurntourismus.ch und www.j3l.ch
