Ferienland Schweiz

Sieben Schweizer Hotels mit klösterlichem Spirit
Christoph AmmannKartause Ittingen, Warth TG
Sie ist sozusagen das Vorzeigemodell der modernen Schweizer Klosterhotels: 68 Zimmer, deren Design subtil an Mönchsklausen erinnern, 22 Seminarräume und ein Restaurant, in dem vornehmlich die Produkte des eigenen Gutsbetriebs auf den Tisch kommen.
Denn die historische Anlage unweit der Thur, die 1461 vom Kartäuserorden übernommen worden war und nun einer Stiftung gehört, ist ein kulturorientiertes Gesamtkunstwerk mit Museen, Landwirtschaft, Handwerksbetrieben und Arbeitsplätzen für Menschen mit Einschränkungen – und ein Vorbild nachhaltigen Schaffens.
Um all die Schätze der Kartause zu entdecken, von der barocken Kirche bis zum Rosengarten, brauchts einen längeren Aufenthalt.
Weitere Infos: https://www.kartause.ch

Hotel Kloster Fischingen TG
Der Thurgau ein Hotspot für klösterliche Unterkünfte? Könnte man fast denken. Während die Gäste in Ittingen den Mönchen nur noch in historischen Erzählungen begegnen, geben im Kloster Fischingen die Benediktiner immer noch den Ton an.
Im Dreistern-Haus mit 40 geschmackvollen, zum Teil neu renovierten Zimmern geht es aber durchaus weltlich zu und her. Der Fokus im Tannzapfenland liegt auf Events, Seminaren und Klausuren; elf historische Räume stehen dafür bereit. Die Gäste müssen sich nicht schnöde Zimmernummern einprägen, sondern Vornamen von Mönchen und Schwestern, die einst hier hausten – Martin, Cäcilia oder Barbara.
Weitere Infos: klosterfischingen.ch

Joseph’s House, Davos GR
Ab 1903 betreuten in der katholischen Heilstätte Schwestern des Ordens St. Joseph aus Ilanz GR Lungenkranke, darunter auch Patienten aus dem Hause Habsburg. Am Stefanstag, in der vergangenen Wintersaison feierte die Herberge Wiederauferstehung als Dreistern-Superior-Hotel Joseph’s House – dank einer 20 Millionen-Franken-Investition der Davos Klosters Bergbahnen, Besitzerin seit 2007.
Sie visiert eine sportaffine Kundschaft an; Designfans kommen dank dem Mix aus Jugendstil und zeitgemässer Einrichtung auf die Kosten. Schmuckstück des Hotels ist die ehemalige Kapelle im vierten Stock. Die Orgel ist verschwunden, hier gibt’s nun eine der schönsten Eventlocations namens «Chapel» im Landwassertal.
Weitere Infos: www.davosklostersmountains.ch

Hotel St. Petersinsel, Twann BE
Die Cluniazenser-Mönche sind längst abgezogen, die romanische Kirche geschleift. Ende 2024 machte auch die Blausee AG von André Lüthi (Globetrotter) und Ex-Nationalbank-Chef Philipp Hildebrand als Betreiberin neuen Kräften Platz: Jetzt bestimmen die Profis der Swiss Design Collection AG die Geschicke des Hotels St. Petersinsel.
Sie werden bis 2027, pünktlich für das 900-Jahre-Jubiläum, 20 Personalunterkünfte in hübsche Hotelzimmer verwandeln und so die Übernachtungskapazität auf 34 Zimmer und Suiten erhöhen. Im Frühling begann eine Übergangssaison; 2026 wird auf Ganzjahres-Modus umgestellt. Seit der Reformation ist die Burgergemeinde Bern Besitzerin der früheren Klosteranlage, und sie lässt auf der autofreien Insel auch ihren eigenen Wein wachsen.
Dank des mehrwöchigen Besuchs des französischen Philosophen und Aufklärers Jean-Jacques Rousseau 1765 im U-förmigen früheren Kloster gilt die Insel im Bielersee, die dank eines Dammes längst eine Halbinsel ist, als Mega-Kraftort.
Weitere Infos: www.st-petersinsel.ch

Hotel Zentrum Neu-Schönstatt, Quarten SG
Verschiedene Welten treffen hoch über dem Walensee aufeinander: Hier die katholischen Marienschwestern und Hausherrinnen von Neu-Schönstatt, die sich mehrmals täglich zum Gebet treffen und in ihrer Kleidung an Krankenschwestern aus alten Filmen erinnern, dort das chicke Dreistern-Superior-Hotel, in das man rund um die Uhr digital eincheckt.
Es bietet seit vier Jahren 59 stylische Zimmer, sechs Apartments und eine Wellnessoase mit Traumaussicht. Das vom erfahrenen Hospitality-Profi Michael Gehring geführte Hotel wird von Touristen, Businessgästen und Seminarteilnehmenden gebucht. Das Zentrum punktet mit einer umfangreichen Meeting- und Eventinfrastruktur und einem Restaurant, in dem auch mal ein Oktoberfest steigt.
Weitere Infos: neuschoenstatt.ch

Culinarium Alpinum, Stans NW
Im Zuge der Gegenreformation sollten die Kapuzinerbrüder von hier aus das Nidwaldner Volk auf dem wahren Glaubensweg halten, heute widmen sich die Macherinnen und Macher im 2004 aufgegebenen Kloster einer irdischen Mission: der Rettung des alpinen kulinarischen Erbes.
2020 ging das Culinarium Alpinum an den Start, nachdem das Refektorium zum Restaurant, die Bibliothek zum Festsaal und diverse Mönchszellen zu Hotelzimmern (insgesamt sind es 14) umgebaut worden waren.
Dieses Tagungs- und Ferienhotel der besonderen Art offeriert den Gästen im ehemaligen Klostergarten eine essbare Landschaft mit über 250 Beeren- und Obstsorten, und im Gewölbekeller reift der seltene Alpsbrinz.
Weitere Infos: culinarium-alpinum.com

Kloster Dornach SO
Im Jahre des Herrn 1676 zogen die Kapuzinerbrüder ins neu erbaute Kloster Dornach ein, 1990 verliessen sie es wieder. Heute tummeln sich im Klostergarten, im Refektorium, in der Bibliothek oder im Gewölbekeller Hotel-, Restaurant- sowie Event- und Seminargäste.
Der Kanton Solothurn gab das Kloster 1999 in die Hände einer breit abgestützten Stiftung, die sorgsam über den Geist des Hauses wacht. Die 30 Hotelzimmer ähneln weiter bescheidenen Mönchsklausen, sind zwar mit modernen Matratzen, zum Teil aber noch mit dem alten Mobiliar ausgestattet.
Zeitgemässe Kunst sorgt für den spannenden Kontrast; die Zimmer heissen Liebe, Friede oder Hoffnung. WC und Dusche befinden sich auf Etage. Im Restaurant huldigt man der regionalen Küche. Ein vielgerühmtes Gericht ist die extra fürs Kloster produzierte Bratwurst.
Weitere Infos: www.klosterdornach.ch
