Ferienland Schweiz

Das Berner Oberland gehört zu den beliebtesten Ferienregionen der Schweiz. Hier die Aussicht vom Männlichen. Bild: Jungfrau Region Tourismus AG

Übernachtungs-Rekord in der Schweiz

Der Schweizer Tourismus boomt weiter und bricht 2024 erneut Rekorde. Besonders ausländische Gäste – allen voran Amerikaner – sorgten für ein starkes Wachstum. Einzelne Regionen verzeichneten so viele Übernachtungen wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Der Schweizer Tourismus ist 2024 auf Wachstumskurs geblieben. Die Schweizer Hotels haben so viele Gäste wie noch nie beherbergt. Die Zahl der Übernachtungen stieg im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 42,8 Millionen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Die Branche knackte damit den Logiernächte-Rekord des Jahres 2023 mit 41,8 Millionen Übernachtungen.

Das neue Hoch hatte sich Ende letzten Jahres abgezeichnet. Schon in der Wintersaison 2023/24 und in der Sommersaison 2024 wurden Logiernächte-Rekorde aufgestellt. Die Buchungen waren mit plus 7,0 Prozent zuletzt vor allem im Monat Dezember sehr stark. 2024 wiesen alle Monate ausser April (minus 3,2 Prozent) und September (minus 1,1 Prozent) gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat einen Anstieg aus.

Amerikaner sorgen für Wachstum

Besonders stark war die Zunahme im Gesamtjahr bei den ausländischen Gästen. Deren Nachfrage erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 22,0 Millionen Logiernächte. Das war der höchste Stand seit 50 Jahren.

Während die europäische Nachfrage wegen dem starken Schweizer Franken und der verhaltenen Konjunktur schwächelte, blieben die Fernmärkte der wichtigste Wachstumstreiber.

Das grösste absolute Plus aller Herkunftsländer steuerten die USA bei. Mehr als drei Viertel der zusätzlichen Logiernächte gingen auf das Konto von Gästen aus den Vereinigten Staaten. Diese spielten auch im Winter eine zunehmend bedeutendere Rolle.

Die Nachfrage aus Asien – vor allem China und Indien – zog ebenfalls stark an (plus 7,4 Prozent). Trotzdem erreichte die asiatische Nachfrage bislang nicht das Vor-Corona-Niveau. Die Zahlen lagen 18,4 Prozent unter dem Niveau von 2019. Besonders deutlich zeigte sich die Differenz bei den Gästen aus China (minus 47,9 Prozent).

Die inländische Nachfrage dagegen blieb mit 20,9 Millionen Logiernächten ähnlich hoch wie im Vorjahr (plus 0,1 Prozent).

Fast alle Regionen legen zu

Profitieren vom Gästewachstum konnten 2024 neun der 13 Tourismusregionen. Den grössten absoluten Zuwachs gegenüber 2023 verzeichneten die Region Zürich (plus 4,9 Prozent) gefolgt von Genf (plus 6,6 Prozent).

Auch Bern und Luzern sowie Graubünden wiesen ein kräftiges Plus aus. In sechs der 13 Tourismusregionen, darunter Zürich, Bern, Luzern und Genf, wurden so viele Logiernächte gezählt wie seit über 30 Jahren nicht mehr.

Schweiz Tourismus äusserte sich erfreut über die Zahlen. Die Marketingorganisation erklärte zugleich aber in einer Mitteilung, dass sich die Schweiz noch mehr anstrengen müsse, um sich gegen die globale Konkurrenz durchsetzen zu können. Es tobe global ein verstärkter Wettbewerb.

Schweiz Tourismus will beim Marketing allerdings nicht nur «Frequenzen» jagen, wie es hiess. Hintergrund ist unter anderem Kritik aus einzelnen Regionen wegen zeitweise zu vieler Touristinnen und Touristen an einzelnen Orten.

(TN)