Ferienland Schweiz

Einladend und stilvoll – hier beginnen die Wohlfühlferien in Arosa Alpine Club. Bild: TN

Tested Alpen-Chic und Wohlfühloase in den Bündner Bergen

Reto Suter

Der Arosa Alpine Club, Nachfolger des legendären Robinson Clubs, hat Mitte Dezember 2024 seine Türen geöffnet. Travelnews-Chefredaktor Reto Suter hat den neuen Adults-Only-Hotspot drei Tage lang getestet – und genau hingeschaut, was der alpine Rückzugsort zu bieten hat.

Vor 30 Jahren hat es mich erwischt – und zwar mitten ins Herz. Seither ist Arosa mein Hotspot in den Bündner Bergen. Ob mit der Familie, Freunden oder ganz allein, ich kehre jedes Jahr zurück, um zu wandern, Ski zu fahren oder einfach die Seele baumeln zu lassen.

Nur in den legendären Robinson Club, der über 25 Jahre Teil von Arosa war, habe ich es nie geschafft. Jetzt ist er Geschichte – aber sein Erbe lebt weiter. Der Nachfolger trägt den Namen Arosa Alpine Club und setzt mit derselben Ausstattung und teilweise identischem Personal auf Kontinuität mit frischem Glanz.

Mitte Dezember wurde das Haus eröffnet. In der ersten Januar-Woche hatte ich Gelegenheit, drei Tage im Club zu verbringen. Das Ergebnis? Arosa hat sich wieder einmal von seiner besten Seite gezeigt – und meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen.

Anreise

Mit dem Zug dauert die Fahrt ab Zürich HB nach Arosa knapp zweieinhalb Stunden – und sie gehört zu den schönsten Bahnreisen der Schweiz. Ab Chur nimmt die Rhätische Bahn Kurs auf die Berge und überwindet auf nur 26 Kilometern 1000 Höhenmeter. Höhepunkt der Strecke ist das majestätische Langwieser Viadukt, das seit über 100 Jahren mit seinen 284 Metern Länge und 62 Metern Höhe als technisches Meisterwerk die Schanfigger Landschaft prägt. Vom Bahnhof Arosa bringt ein Shuttle-Bus zwischen 8.15 und 17.15 Uhr im 15-Minuten-Takt die Gäste bequem ins Hotel.

Wer mit dem Auto unterwegs ist, fährt ab Zürich über die A3 nach Chur und bewältigt ab dort die legendären 365 Kurven hinauf nach Arosa – eine Fahrt, die schon für sich ein kleines Abenteuer ist. Für Gäste des Arosa Alpine Club gibt es kostenlose Aussenparkplätze, während ein Tiefgaragenplatz für 15 Franken pro Tag zu haben ist.

Tipp: Wer ausserhalb der Shuttle-Bus-Zeiten ankommt, sollte vorgängig für einen Transfer anfragen. Alternativ stehen am Bahnhof Taxis für die kurze Fahrt ins Hotel bereit.

Das Langwieser Viadukt: Majestätisches Bauwerk und Highlight der Zugfahrt nach Arosa. Bild: Rhätische Bahn

Ausstattung

Das Hotel bietet alles, was das Herz begehrt: ein modernes Fitnessstudio mit einer breiten Auswahl an Ausdauer- und Kraftgeräten, einen grosszügigen Group-Fitnessraum sowie eine Wellnessoase auf 450 Quadratmetern. Der beheizte Innenpool lädt zum Entspannen ein – perfekt nach einem aktiven Tag in den Bündner Bergen. Die Bar und die gemütlichen Lounges bestechen durch viel Holz und Alpen-Chic – ein Stil, der den Charme der Region perfekt einfängt. Auch der Essbereich strahlt eine warme, einladende Atmosphäre aus, in der man sich sofort wie zu Hause fühlt. Wintersportler kommen voll auf ihre Kosten: Im Untergeschoss wartet je ein separater Skischuh- und Skiraum.

Tipp: Für Wintersportler ohne eigenes Equipment bietet der Skishop El Grito im Untergeschoss einen Verleihservice.

Der beheizte Innenpool – pure Entspannung in der grosszügigen Wellnessoase des Clubs. Bild: AAC

Zimmer

Ich beziehe ein grosszügiges Superior-Doppelzimmer, das Platz für bis zu drei Gäste bieten würde – doch dieses Mal habe ich es ganz für mich allein. Der Komfort lässt keine Wünsche offen: Ein flauschiger Bademantel liegt für den Gang in die Wellness-Oase bereit, ein Schreibtisch bietet Raum für produktive Momente, und auch im Badezimmer fehlt es an nichts. Vom Balkon aus eröffnet sich ein traumhafter Blick auf die umliegenden Berge, wo ich die Morgen- und Mittagssonne geniessen kann. Auch an die kleinen Freuden des Lebens wurde gedacht: Eine Kapselmaschine sorgt dafür, dass meine regelmässige Kaffee-Zufuhr gesichert ist.

Tipp: Der reguläre Check-out erfolgt bis spätestens 11 Uhr. Ein Late-Check-out kann, je nach Verfügbarkeit, gegen eine Gebühr von 40 Franken gebucht werden. Für eine reibungslose Planung sollte die Anfrage mindestens 24 Stunden im Voraus erfolgen.

Geräumig, komfortabel und mit traumhaftem Bergblick – die Zimmer bieten genau das, was es braucht. Bild: TN

Essen und Trinken

Die Buchung lässt sich – bis 17 Uhr an der Reception – für 65 Franken täglich auf Halbpension aufstocken. Ich komme in den Genuss von reichhaltigen Buffets. Von regionalen Köstlichkeiten über internationale Spezialitäten bis hin zu vegetarischen und veganen Gerichten – alles wird frisch zubereitet, oft direkt an Live-Cooking-Stationen. Was ich in diesen drei Tagen geniesse, ist nicht nur vielseitig, sondern auch durchweg köstlich. Wasser und Softdrinks wie Cola Zero, Sprite oder Apfelschorle sind bereits im Halbpensions-Preis enthalten, die übrigen Getränke kosten extra.

Tipp: Im Arosa Alpine Club besteht die Möglichkeit, ein individuelles Lunchpaket zusammenzustellen. Für nur zehn Franken dürfen sich die Gäste am Frühstücksbuffet bedienen und ihre Auswahl für das Mittagessen in einer Tüte mitnehmen.

An der Bar sind A-la-Carte-Gericht erhältlich. Bild: AAC

Outdoor-Aktivitäten

Mit seiner Lage am Skigebiet Arosa-Lenzerheide bietet der Club Zugang zu 225 Pistenkilometern. Doch auch abseits der Pisten begeistert Arosa mit vielfältigen Möglichkeiten: gut präparierte Winterwanderwege, actionreiche Schlittenstrecken und ein abwechslungsreiches Eventprogramm sorgen dafür, dass auch Nicht-Skifahrer auf ihre Rechnung kommen. Ein Shuttle-Bus pendelt zwischen dem Club und der Talstation Weisshornbahn hin und her. Die Fahrt dauert knapp zehn Minuten.

Tipp: Bei genügend Schnee gibt es ab der Hörnli-Talstation eine Heimfahrpiste, die direkt zum Club führt. Es empfiehlt sich, an der Rezeption nachzufragen, ob die Piste geöffnet ist – so lässt sich ein möglicherweise mühsamer Rückweg ins Hotel vermeiden.

Travelnews-Chefredaktor Reto Suter auf der Piste. Bild: TN

Fazit

Einrichtung und Essen? Einfach top! Gemütlich, stilvoll und perfekt in die alpine Kulisse der Bündner Berge eingebettet. Highlight ist die Wellnessoase mit dem grosszügigen Innenpool – hier wartet die pure Entspannung. Kleine Makel gibt’s trotzdem: Der Weg in den Dorfkern ist recht weit und wenig reizvoll, und viele Angestellte sprechen ausschliesslich Englisch. Ob das in einem Schweizer Wintersportort stört, bleibt Geschmackssache – Verständigungsprobleme gibt es jedenfalls keine. Viel wichtiger: Das Personal ist durchweg herzlich und engagiert. Freundlichkeit wird hier grossgeschrieben, und das macht den Arosa Alpine Club zu einem echten Wohlfühlort.

Blick von aussen auf den neu eröffneten Arosa Alpine Club. Bild: TN