Ferienland Schweiz

45 Zimmer, Saunen, Joga-Chalet, geheizter Aussenpool und rein vegetarische Küche: das ist das neue Mad Retreat in Haute Nendaz. Bild: nendaz.ch

Neun neue Hotels von Arosa bis Montreux

Christoph Ammann

2024 tut sich was in der Schweizer Hotellerie: Auf der grünen Wiese entstehen Hotels, angejahrte Herbergen feiern wundersame Wiederauferstehung. Die besten Tipps für Entdeckerinnen und Entdecker.

Mona, Montreux VD

Das Eurotel wurde vor 57 Jahren zu einem speziellen Wahrzeichen von Montreux, es entstand im gleichen Jahr wie das Jazz Festival. Nach gründlichem Facelifting und sorgfältiger Renovation, verbunden mit neuer lifestyliger Ausrichtung, hat der 16 Stockwerke hohe Turm die Patina der 60er-Jahre definitiv abgelegt.

Das Mona Montreux wurde am 24 März neu eröffnet mit vier Sternen Superior, nur noch 154 Zimmern, einer privaten Marina und einem Sundeck mit Whirlpool. Es liegt direkt am Genfersee, einen Katzensprung vom Kongresszentrum entfernt. www.mona-montreux.ch

Mad Retreat, Haute Nendaz VS

Der Walliser Ferienort Nendaz ist eher bekannt für rustikale Chalets als für eine profilierte Hotellerie. Doch mit dem Mad Retreat empfängt seit dem 19. Juli ein Wellnesshotel mit einem spannenden Konzept die ersten Gäste.

Die Facts: 45 Zimmer, Saunen, Joga-Chalet, geheizter Aussenpool und rein vegetarische Küche. Drei Mahlzeiten pro Tag sind im Übernachtungspreis inbegriffen, ebenso Aktivitäten wie Waldbaden, Yoga oder Pilates. Es gibt in diesem Hotel, in dem der Baustoff Holz dominiert, viele ruhige Ecken, die Erholungssuchenden Freiraum und Ruhe garantieren. Und Kinderlärm ist ausgeschlossen. Wer eincheckt, muss mindestens 14 Jahre alt sein. www.madretreat.ch

Grandhotel Belvedere, Wengen BE

Die Beaumier-Gruppe mischt die Beherbungsbranche am Lauberhorn ganz schön auf: Am 16. September eröffnet zumindest teilweise das erste Fünfstern-Hotel in Wengen. Die Franzosen legten das Hotel Waldrand (Baujahr 1898) und das denkmalgeschützte Belvedere (1904) zusammen und betreiben das Duo als Grandhotel Belvedere.

Die Architekten haben die in den Hotels reich vertretenen Heimat- und Jugendstilelemente mit zeitgemässem Design kombiniert. 90 Zimmer und Suiten versprechen viel Behaglichkeit, die Restaurants und Bars ein hochstehendes Angebot, das von der Region beeinflusst ist. Zum Wahrzeichen des Grandhotels könnte der onsenähnliche Spa werden, der in einem separaten, sehr modernen Gebäude zwischen den beiden Hotelteilen untergebracht ist und im etwas verschlafenen Wengen neue architektonische Masstäbe setzt. www.beaumier.com

Essential by Dorint, Interlaken BE

Der Name ist Programm. Seit dem 1. April findet der Gast im neuen Hotel beim Bahnhof Interlaken-West das Wesentliche, das es für einen gelungenen Aufenthalt zwischen Thuner- und Brienzersee braucht: 94 Zimmer und Suiten sowie 21 Apartments.

Frühstückbuffet ja, Abendrestaurant, Wellnessanlage oder ausgedehnte Meetingfacilities nein, dafür die Andeutung einer Felsenlandschaft in der weitläufigen Lobby – ein schöner Bezug zur erhabenen Gipfelwelt im Berner Oberland. Dem Essential by Dorint gelingt der Spagat zwischen Funktionalität und Design, und die in einer neuen Überbauung untergebrachte Herberge ist eine wohltuende Bereicherung der Interlakner Hotelwelt. www.dorint.com

Eine Bereicherung der Interlakner Hotelwelt: das neue Essential by Dorint. Bild: PD

BelArosa Chalet, Arosa GR

Dieses Haus setzt in Sachen Individualität neue Masstäbe: Rechtzeitig vor Weihnachten eröffnet in Arosa ein Dutzend Chalets – alle unter einem Dach. Die zweistöckigen Wohneinheiten mit bis zu 210 Quadratmetern bieten hinter Fassaden aus Altholz die Vorzüge eines luxuriösen Ferienhauses, das absolute Privatambiance garantiert, daneben aber auch die Annehmlichkeiten eines Fünfsternhotels. Für den entsprechenden Service sorgt ein Team um die Gastgeberin Meike-Cathérine Bambach, die bereits im Paradies in Ftan Erfahrungen mit einem sehr speziellen Hotelkonzept gesammelt hat. Aufsehenerregend im BelArosa Chalet: fünf Infinity-Pools mit einem besonderen Ausblick in die alpine Umgebung. www.belarosa-chalet.ch

Die Vorzüge eines luxuriösen Ferienhauses verstecken sich im Belarosa Chalet hinter Fassaden aus Altholz. Rendering: belarosa-chalet.ch

Sunstar Hotel, Pontresina GR:

Keine traditionelle Réception, kein Bargeldverkehr und keine langweilige Halbpension, dafür viel digitale Kommunikation und grösstmögliche Freiheit für die Gäste: Die Sunstar Swiss Hotel Collection startete am 18. Juni mit dem Sunstar Pontresina in eine aufregende Zukunft. Das frühere La Collina wurde kernsaniert und mit einem Neubau ergänzt.

Die wohl mehrheitlich jüngeren und urbanen Gäste können sich in die 44 Lofts und Doppelzimmer und zwei Apartments zurückziehen oder in der Mountain Lounge und auf der schönsten Terrasse Pontresinas abhängen. Mit Eva Leitner und Noémie Ruckstuhl schmeissen zwei junge Hoteldirektorinnen den innovativen Laden. Sämtliche Hospitality-Gesetze werden im Sunstar Hotel Pontresina dann doch nicht ignoriert: Das Frühstücksbuffet ist mehr als ansehnlich! www.sunstar.ch

Post Hotel Löwe, Mulegns GR

Das Cricketfeld ist längst verschwunden, das hoteleigene Elektrizitätswerk nur noch Reminiszenz, aber das Gesamtkunstwerk Post Löwe in Mulegns zwischen Savognin und Marmorera-Staudamm erstrahlt in frischem Glanz und beherbergt seit letztem Dienstag Gäste in fünf Doppelzimmern und zwei Suiten.

Das Hotel an der Julierstrasse empfing bis zum Ersten Weltkrieg internationale Promis und Prinzessinnen, die sich auf der Postkutschenreise ins Engadin im Oberhalbstein erst mal an die Höhe gewöhnen wollten. Das stattliche Ensemble zerfiel zusehends und gehört nun einer sehr rührigen Stiftung, die in der Region viel Gutes tut. Der Wiederaufbau und die Renovation kosteten fast sieben Millionen Franken und konnten dank der Beiträge von Stiftungen und der Berghilfe gestemmt werden www.origen.ch

B5 Boutique Hotel, Lugano TI

An der Via Francesco Boromini beim Hauptbahnhof Lugano wandelte sich das unspektakuläre Albergo Stella zur urbanen Design-Oase mit 20 kuratierten Zimmern. Das Anwesen von Alexandra und Daniel Hahne heisst jetzt B5 Boutique Hotel und bildet einen gelungenen Kontrast zur eher traditionellen Hotellerie am Lago di Lugano.

Das Albergo war 1923 eröffnet worden und gedieh zum beliebten Quartiertreffpunkt, dank der Bademöglichkeiten für die Anwohner. Am 1. Juni ist eine neue Epoche angebrochen. Der einheimische Architekt Dario Franchini hat nicht nur Alt und Neu wunderbar in Einklang gebracht, sondern das B5 Boutique Hotel so ausgestattet, dass es dank massiver Isolation, Wärmepumpen und Fotovoltaik   vollständig auf fossile Energieträger verzichten kann. Geheimtipp: das Frühstück mit Tessiner Köstlichkeiten auf der schönen Terrasse! www.b5hotel.ch

Appenzeller Huus Quell, Gonten AI

Wo der Hotel-Unternehmer Jan Schoch ist, sind Superlative nicht weit: Sein dritter Streich, das Appenzeller Huus Quell, das im Dezember in Gonten AI mit 30 Zimmern startet, wird zum ersten Fünfstern(-Superior)-Hotel im Appenzellerland. Die Holzbau-Koryphäe Hermann Blumer hat das Huus Quell konzipiert. Wellness, Lifestyle und Kulinarik sind Programm. Es punktet mit der schönsten Yoga-Plattform des Landes und sorgt dank des spektakulären Infinity-Pools auf dem Dach für einen instagramablen Superlativ. Dazu gesellen sich einer der grössten Hotel-Weinkeller der Schweiz und eines der durchdachtesten Wellness-Konzepte.

In der Outdoor- und Indoor-Wellnessoase mit Saunawelten dürfen sich auch Tagesgäste tummeln. Schochs kleines Imperium, zu dem die bewährten Huus Bären und Huus Löwen zählen, wird nun definitif zu einem hervorstechenden Ferienresort in der Ostschweiz! www.appenzellerhuus.ch