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Wurde nach der Eröffnung in der ganzen Welt nachgeahmt: Das Dunkelrestaurant Blindekuh in Zürich. Bild: Blindekuh

Dunkelrestaurant Blindekuh feiert Jubiläum

Dieses Jahr feiert das Restaurant Blindekuh in Zürich das 25-jährige Bestehen. Das sind einige lustige Anekdoten der vergangenen Jahre.

Am 17. September 1999 öffnete sie ihre Tore für die Öffentlichkeit: Das Restaurant Blindekuh in Zürich. Nun feiert das Lokal sein 25-jähriges Jubiläum und blickt auf eine ereignisreiche Geschichte und ein innovatives Konzept zurück, das später in der ganzen Welt nachgeahmt wurde.

Die Idee für das Restaurant entstand anlässlich einer Ausstellung «Dialog im Dunkeln» im Zürcher Museum für Gestaltung im Frühling 1998, wo sehende von Blinden und Sehbehinderten durch einen Sinnesparcours geführt wurden. Daraufhin lancierten vier Sehbehinderte bzw. Blinde die Idee eines Dunkelrestaurants. Der Namen stammt von gleichnamigen Spiel «Blinde Kuh».

Bald erhielt das Lokal breite Aufmerksamkeit und das Gastrokonzept wurde schon bald an anderen Orten weltweit nachgemacht. Wer nach der Eröffnung einen Tisch reservieren wollte, musste sich bis zu 8 Monaten gedulden.

Das zweite Restaurant Blinde Kuh wurde 2005 in Basel eröffnet. In den beiden Betrieben arbeiten heute 56 blinde und sehbehinderte Mitarbeitende (26 Personen in Zürich und 30 in Basel), somit ist die Stiftung einer der grössten Arbeitgeberinnen für Blinde und Sehbehinderte in der Schweiz. Sie arbeiten in Voll- und Teilzeit zu guten marktüblichen Löhnen.

Und das Konzept bewährt sich weiterhin, trotz sich ändernden Konsumgewohnheiten und Trends, Arbeitskräftemangel und nicht zuletzt der Pandemie: Die Blindekuh wird jährlich von rund 20'000 Gästen aus aller Welt besucht.

Fünf Fun-Facts zum Jubiläum der Blindekuh:

  • Noch nie hat ein Gast die Blindekuh bei Licht gesehen
  • In der Küche der Blindekuh brennt Licht und die Mitarbeitenden, die dort arbeiten, sind sehend
  • Lachs musste zwischenzeitlich von der Speisekarte gestrichen werden, denn der Fisch leuchtete im Dunkeln. Das liegt an lumineszierenden Bakterien, die zwar für den Menschen ungefährlich sind, aber auf der Haut des Fisches leben und beim Tarnen und Anlocken der Beute helfen
  • Eine Restaurantbesucherin wollte einst mit fluoreszierenden Fingernägeln dinieren, wurde dann aber von einer Servicemitarbeiterin freundlich rausbegleitet
  • In der Blindekuh wurde auch schon ein Heiratsantrag gemacht – mit positivem Ausgang

Weitere Infos: www.blindekuh.ch

(TN)