Ferienland Schweiz
Schweizer Seilbahnen mit verhaltenem Sommerstart
Der diesjährige Juni war aussergewöhnlich regnerisch, das haben auch die Seilbahnen zu spüren bekommen. Verglichen mit dem Vorjahr waren im Juni 2024 wesentlich weniger Menschen mit der Seilbahn unterwegs, auch wenn der Mai vergleichsweise gut ausgefallen war.
Erfreulicher Mai, verregneter Juni
Die verlängerten Wochenenden von Auffahrt und Pfingsten, welche dieses Jahr in den Mai fielen, bescherten den Seilbahnen regen Betrieb. Der für den Tourismus noch wenig gewichtige Monat Mai war im Vergleich mit den Vorjahren deshalb gut ausgefallen.
Der Monat Juni hingegen war von kühlen Temperaturen und Starkniederschlägen und Unwettern in den südlichen Bergregionen geprägt, weshalb neun Prozent weniger Ersteintritte verzeichnet wurden als im Vorjahr. Das allgemein schlechte Wetter hat viele Touristinnen und Touristen aus dem Inland und dem nahen Ausland von Tagesausflügen im Juni abgehalten, während Reisende aus Fernmärkten ihre Ausflüge unter trüben Umständen angetreten haben.
Dennoch waren nicht alle Regionen gleich stark betroffen. So verzeichneten die Bergbahnen der Waadtländer Alpen als einzige ein positives Wachstum von fünf Prozent. Den schwierigsten Start hatten dieses Jahr Graubünden und die Ostschweiz mit -27 Prozent respektive -28 Prozent im Vergleich zum Mai und Juni 2023.
Das Tessin liegt im Rahmen des Vorjahres, das Berner Oberland (-5 Prozent), die Zentralschweiz (-7 Prozent), das Wallis (-10 Prozent) und die Freiburger Alpen (-14 Prozent) nahe am gesamtschweizerischen Durchschnitt.
Vergleich mit dem Fünfjahresdurchschnitt
Im Vergleich zum Fünfjahresschnitt sind die Ersteintritte hingegen 24 Prozent höher. Allerdings sind im Fünfjahresschnitt die beiden ersten Corona-Jahre enthalten. Zu Beginn der Sommersaison 2020 war der Seilbahnbetrieb eingestellt und zu Beginn der Sommersaison 2021 wurden die behördlichen Auflagen stufenweise gelockert.
Schliesst man diese speziellen Jahre aus, und vergleicht man den Saisonstart 2024 mit dem Durchschnitt von 2022 und 2023, beträgt der Unterschied noch minus zwei Prozent bei den Ersteintritten.
«Dies zeigt, dass die Seilbahnbranche und der Bergtourismus allgemein von ausserordentlichen Wetterlagen beeinflusst sind. Wir sind überzeugt, dass in der Ferienzeit bei guten Bedingungen wieder vermehrt Tagesausflüge in den Schweizer Bergen gemacht werden», sagt Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz (SBS).
Auch beim Vergleich der Regionen mit dem Fünfjahresschnitt stechen sowohl die Waadtländer Alpen als auch die Zentralschweiz hervor mit einem Zuwachs von 42 Prozent. Das Berner Oberland hat ein Plus von einem Drittel.
Die Freiburger Alpen (25 Prozent), das Wallis (14 Prozent) und das Tessin (12 Prozent) verzeichnen eine klare Steigerung der Ersteintritte verglichen mit dem Durchschnitt der fünf vorhergehenden Saisons. Schlechter startete auch in diesem Kontext die Saison in der Ostschweiz (-4 Prozent), und in Graubünden (-25 Prozent).