Ferienland Schweiz
Kunst-Allianz zwischen Appenzell und Locarno
Vor 90 Jahren setzten sich Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Max Bill für die nicht gegenständliche Kunst ein. Nun würdigt die gemeinsame Ausstellung «Allianzen» im Kunstmuseum Appenzell und in der Fondazione Marguerite Arp in Locarno das beeindruckende Werk des Künstler-Trios.
Bei «Allianzen» stehen die langjährige Freundschaft und die enge Zusammenarbeit von Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Max Bill im Zentrum. Anfang der 1930er-Jahre gehörten sie unter anderem zur Künstlervereinigung Abstraction-Création und trafen sich auch im Rahmen von Ausstellungen in Paris.
Zusammenarbeit Tessin und Appenzell
In Kooperation des Kunstmuseums Appenzell mit der Fondazione Marguerite Arp, Locarno entsteht eine Ausstellung, welche die Freundschaft und das Zusammenarbeiten von Hans Arp (1986-1966), Sophie Taeuber-Arp (1889-1943) und Max Bill (1908-1994) beleuchtet. Im Spannungsfeld des transatlantischen Austauschs der Avantgarde entstanden insbesondere in den Jahren 1935 bis 1947 kollektive Kommunikationsformen, zukunftweisende Ideen und Kunstwerke.
Die Künstlergruppe Abstraction Création, der auch Sophie Taeuper-Arp und Hans Arp angehörten, gab bis zu ihrer Auflösung 1937 mehrmals einen Almanach heraus; zwischen 1935 und 1939 erschienen fünf Nummern der Zeitschrift Plastiques / Plastic, massgeblich geprägt von Sophie Taeuper-Arp und mit Beiträgen von Hans Arp und Max Bill; die Künstlervereinigung, bzw. Interessenvertretung Schweizer Kunst Allianz wurde 1937 gegründet; darauffolgend initiierte Max Bill den Allianz-Verlag, der 1940 den «Almanach neuer Kunst in der Schweiz» publizierte. Mit den genannten Gruppen und Publikationen sind jeweils auch die Herausgabe künstlerischer Mappenwerke und die Initiierung historisch wichtiger Ausstellungen verbunden und nicht zuletz können im Hinblick auf das kollektive Arbeiten in Vereinigungen und Zeitschriften Parallelen zwischen Damals und Heute erkannt werden.
Kunstmuseum und Kunsthalle Appenzell
Das Kunstmuseum Appenzell befindet sich in Appenzell, zwei Gehminuten vom Bahnhof entfernt. In einem historischen Gebäude wurde dieses im Jahr 1991 gegründet und beherbergt Werke von Künstlern aus der Region sowie internationalen Künstlern. Neben dem Kunstmuseum befindet sich die «Alte Ziegelbrennerei» und wurde zur Kunsthalle umgebaut.
Das Kunstmuseum bietet den Raum für monografische und thematische Wechselausstellungen. Während die Kunsthalle ein Mehrspartenhaus darstellt, in dem die zeitgenössische Kunst, Musik oder Literatur im Mittelpunkt stehen.
Diese Saison findet ab dem 5. Mai bis 6. Oktober 2024 die Ausstellung «Allianzen. Arp, Taeuber-Arp und Bill» statt. «Der Aufbau ist in vollem Gange», erzählt uns Stefanie Gschwend stolz. Die Baslerin hat in Appenzell Ihre Erfüllung gefunden und liebt die Vielseitigkeit und Flexibilität auf dem Land. Die Ausstellung wird in zwölf Räumen auf 650m2 gezeigt.
Fondazione Marguerite Arp in Locarno
Die Fondazione Marguerite Arp ist eine Stiftung in Locarno, Schweiz, die dem Werk des Künstlers Hans Arp und seiner Frau, der Künstlerin Sophie Taeuber-Arp, gewidmet ist. Die Stiftung wurde 1981 gegründet und hat ihren Sitz im ehemaligen und historischen Wohngebäude der Familie in Locarno.
Die Fondazione Marguerite Arp beherbergt eine umfangreiche und literarische Sammlung von Werken der beiden Künstler sowie Dokumente, Fotografien und persönliche Gegenstände aus ihrem Leben. Die Stiftung organisiert regelmäßig Ausstellungen, Veranstaltungen und Forschungsprojekte, um das Erbe von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp zu bewahren und zu fördern.
Das Museum ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Kunstliebhaber und Forscher, die mehr über das Leben und Werk dieser bedeutenden Künstler des 20. Jahrhunderts erfahren möchten. Die Fondazione Marguerite Arp trägt dazu bei, ihr Vermächtnis lebendig zu halten und ihr künstlerisches Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
Medienschaffenden steht ein Gästehaus zur Verfügung um sich mit den jährlichen Ausstellungen aus eigenen Beständen beschäftigen zu können.
«Diese Ausstellung findet in einem Raum statt», sagt uns Simone Martinoli. «Ausserdem wurde der Raum mit einer eigenen Farbe dekoriert und spezielle Sitzgelegenheiten erschaffen.»
Mehr Informationen zu den beiden Ausstellungen finden Sie hier:
Locarno: 31. März bis 3. November 2024 im Fondazione Arp in Locarno
Appenzell: 5. Mai bis 6. Oktober 2024 im Kunstmuseum und Kunsthalle Appenzell