Ferienland Schweiz

Fahren wieder mit schwarzen Zahlen auf dem Papier: Die SBB befindet sich nach drei Jahren wieder im Plus, dies mit einem Rekord and Passagieren 2023. Bild: SBB

SBB mit Rekordjahr 2023

Die SBB schreibt erstmals seit drei Jahren wieder schwarze Zahlen. Dank einem neuen Rekord an Reisenden resultierte ein Gewinn von 267 Millionen Franken. Der Schuldenberg kann damit aber nicht getilgt werden.

Die SBB hat 2023 täglich 1,32 Millionen Personen transportiert und damit das Niveau aus dem Jahr 2019 wieder erreicht. Im vorangegangenen Jahr 2022 waren es 1,16 Millionen. Immer mehr Menschen sind im In- und nahen Ausland mit dem Zug unterwegs. Deswegen schliesst der Fernverkehr erstmals seit drei Jahren mit rund 117 Millionen Gewinn wieder positiv ab, wie es in einer Mitteilung heisst.

Ein schönes Plus verbuchte die SBB auch bei den Immobilien (281 Millionen Franken vor Ausgleichszahlungen) und der Energie (78 Millionen Franken). So weist die Bahn gesamthaft einen Gewinn von 267 Millionen Franken aus. Dies ist jedoch nicht genug, um die massiven Verluste der Vorjahre auszugleichen und die Investitionen für die Zukunft, zum Beispiel in neues Rollmaterial, zu finanzieren.

In den kommenden Jahren ist Sparen angesagt bei der SBB: Bis 2030 wird das Unternehmen rund sechs Milliarden Franken weniger ausgeben, um die momentane Schulden-Situation zu stabilisieren. Die Schulden belaufen sich auch nach dem Rekordjahr 2023 noch immer auf 11,26 Milliarden Franken.

Der Passagierrekord hat auch seine Schattenseiten: Die hohen Passagierzahlen führten zu schlechterer Kundenzufriedenheit. Grund dafür waren weniger freie Sitzplätze und die Sauberkeit. die stärker bemängelt wurde.

Mittelfristig flexibler, langfristig häufiger

Mittelfristig werden drei Digitalisierungsprogramme der SBB helfen, Bahnbetrieb effizienter und produktiver zu planen und abzuwickeln. Auf dieser Basis und im Sinne ihrer Strategie 2030 will die SBB schrittweise ihr Angebot flexibler gestalten. Wo die Nachfrage hoch ist, hat die SBB deshalb vermehrt Direktzüge eingeführt.

Im Verlaufe des 2024 sorgt ein neues Kompetenzzentrum Kundeninformation dafür, dass die Reisenden schnell, einfach und aus einer Hand informiert werden, insbesondere bei Störungen aber auch bei Baustellen und Bahnersatzangeboten. Nach den Grossbahnhöfen sollen nun auch die kleinen und mittleren Bahnhöfe modernisiert werden.

Für die Zukunft hat die SBB ein klares Ziel: Die Züge sollen sicher, sauber, pünktlich und künftig auch flexibler, häufiger, schneller fahren. Das Ausland soll noch schneller und direkter aus der Schweiz erreichbar sein. Im Inland sollen der Takt in Richtung 15 Minuten erhöht und die Tür-zu-Tür-Verbindungen dank des Einbezugs anderer Mobilitätsträger wie Trams, Ruf-Bussen oder LightRails schneller werden.

(TN)