Ferienland Schweiz
Swisstainable: Destinationslabel für Engelberg
Markus FässlerAndres Lietha, die Tourismusregion Engelberg-Titlis darf sich als vierte Schweizer Destination mit dem «Swisstainable»-Label des Schweizer Tourismus-Verbands (STV) schmücken. Weshalb hat sich Engelberg-Titlis dazu entschieden, das Label anzustreben?
Engelberg setzt sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Wir waren zum Beispiel eine der ersten Destinationen mit einem kostenlosen Ortsbus. Zudem verfügen wir über viel vor Ort produzierte Energie aus Wasserkraft und über ein modernes Fernwärme-Holzkraftwerk. Kommt dazu: Viele Betriebe – unter anderem alle Bergbahnen und die meisten Hotels – wurden bereits mit dem «Swisstainable»-Label ausgezeichnet. Der Schritt zum Destinationslabel lag daher nahe und war logisch. Einfach war es aber trotzdem nicht.
Welches waren die Schwierigkeiten?
Wir waren eine der ersten Destinationen, die das Label beantragt hat. Bei diversen Fragen mussten wir uns nochmals mit dem Schweizer Tourismus Verband (STV), der das Label vergibt, abstimmen. Die Zusammenarbeit war aber immer gut und kooperativ.
Was war alles nötig, um das Label überhaupt zu erhalten?
Der Anteil an Betrieben mit einem «Swisstainable»-Label ist eines der harten, quantitativen Kriterien für das Destinationslabel. Zur Freude aller, erreichten wir dieses Kriterium leicht. Daneben mussten wir aufzeigen, dass wir funktionierende Strukturen und Massnahmenpläne haben, um uns permanent zu verbessern. Dabei konnten wir auf die Arbeit der Energiekommission zurückgreifen. Diese arbeitet auf Anordnung der Einwohnergemeinde seit vielen Jahren am Thema Nachhaltigkeit und hat einen klaren Auftrag.
Derzeit verfügt die Tourismusregion Engelberg-Titlis über das «Level I – committed»-Label. Planen Sie, die nächsten Stufen «Level II – engaged» und dann «Level III – leading» zu erreichen?
Ja, auf jeden Fall. Für das «Level II – engaged»-Label müssen wir zuerst ein Monitoring aufbauen. Wir werden diesen Schritt auf jeden Fall überprüfen, mir erscheint er machbar.
«Der Neubau der Bergstation Titlis wird rund 100’000 Liter Heizöl einsparen.»
Und wie verhält es sich mit dem «Level III – leading»-Label?
Dafür benötigen wir eine sogenannte Drittzertifizierung. Da fehlt uns im Moment noch das grosse Bild, welche Zertifizierung für uns geeignet ist und ob wir die Voraussetzungen erfüllen können.
Sie erwähnten zu Beginn die Nachhaltigkeitsbemühungen von Engelberg. Welche weiteren Massnahmen setzt die Destination derzeit konkret um?
Im Bereich Mobilität fördern wir den öffentlichen Verkehr. Wir vereinheitlichen zum Beispiel die Parkgebühren und schaffen Anreize für die Anreise mit dem öV. Zentral ist auch die energetische Sanierung der Zweitwohnungen. Hier unterstützen wir fachlich und helfen bei Subventionsgesuchen. Und: Der Neubau der Bergstation Titlis wird rund 100’000 Liter Heizöl gegenüber dem aktuellen Status einsparen.
Viele mit dem «Swisstainable»-Label ausgezeichnete Betriebe wirken sich positiv auf den Ruf der Tourismusregion aus. In welcher Form unterstützt die Destination die Betriebe auf dem Weg zum Label?
Wir leisten primär Überzeugungsarbeit und zeigen den Betrieben auf, dass es viele Gäste gibt, die «Swisstainable»-Betriebe bevorzugen. Einige Tour Operators setzen dies sogar als Bedingung voraus.
Wie sieht es mit finanziellen Anreizen für die Betriebe aus?
Eine Subventionierung betreiben wir heute aus Ressourcengründen nicht.