Ferienland Schweiz

Bei der Skiwanderung von Sparenmoos bis Hundsrügg im Berner Oberland hat man die eindrücklichen Türme und Zacken der Wandflue-Gastlosen-Kette vor sich. Alle Bilder: HO

Die Top 5 der einfachen Skitouren

Heinz Staffelbach

Immer mehr Schneefans wollen dem Rummel der Schweizer Skigebiete entkommen und sehnen sich nach der ursprünglichen und stillen Bergwelt. Eine gute Möglichkeit dazu bieten Skitouren. Folgende fünf Strecken sind sowohl für Ski- als auch Schneeschuhtouren geeignet.

Skitouren müssen keineswegs schwierig sein. Hier sind fünf Vorschläge, die sich auch wunderbar für Anfängerinnen und Anfänger eignen – sie sind relativ kurz und das Gelände ist auch nicht zu steil. Wer keine Skitour machen möchte, der kann diese Strecken auch bestens mit Schneeschuhen zurücklegen.

Oberengadin: Sils-Maria – Muott’Ota

Diese einfache Skitour beginnt in Sils-Maria und bietet alles, was das Oberengadin ausmacht: urige Wälder, idyllische Bergweiler und tolle Aussichten über die Seenlandschaft und in die alpine Bergwelt. Anfänglich geht es durch etwas Wald hoch auf das Plateau beim Weiler Fex, der zweite Teil des Aufstieges führt über einen sanft aufsteigenden Rücken zwischen dem Val Fedoz und dem Val Fex. Im Gasthaus Chesa Pool im Weiler Fex lässt sich nach der Abfahrt auf die Tour anstossen, oder dann ganz unten in Sils-Maria.

Start: Sils/Segl Maria, Alpenrose
Route: Durch den Laret-Wald und via Vaüglia und Güvè zum Punkt auf 2084 m und nun auf dem Rücken auf den Muott’Òta
Endpunkt: Punkt 2457m des Muott’Òta
Aufstieg: 700 m
Aufstiegszeit: ca. 2 Stunden 30 Minuten
Abfahrtsroute: Ähnlich wie Aufstieg

Von Sils-Maria bis Muott’Ota sieht man so ziemlich alles, was das Oberengadin zu bieten hat.

Innerschweiz: Rigi Klösterli – Kulm

Die Rigi ist nicht nur der Berg der Winterwanderer, sondern bietet auch eine tolle Möglichkeit für eine einfache Skitour. Hierzu startet man bei der Bahnstation Rigi Klösterli und tourt zuerst östlich zur Alp Schwändi. Nun kommt der schönste Teil – ein Aufstieg durch einen lockeren Wald und später über einen freien Bergrücken bis auf den Gipfel der Rigi. Die Aussicht reicht vom Vierwaldstättersee bis weit ins Mittelland und im Süden in den weiten Gipfelkranz der Alpen. Einkehren kann man zweitweise in der Chäserenholzhütte oder ganzjährig auf Kulm.

Start: Rigi Klösterli
Route: An Kapelle und Goldenem Hirschen vorbei, auf einer Waldstrasse bis zum Punkt auf 1395 m und nun den Rücken hoch auf die Rigi
Endpunkt: Rigi Kulm auf 1797 m ü. M.
Aufstieg: 500 m
Aufstiegszeit: ca. 2 Stunden
Abfahrtsroute: Ähnlich wie Aufstieg

Vom Gipfel der Rigi hat man einen einmaligen Ausblick auf das Mittelland und die Alpen.

Berner Oberland: Sparenmoos – Hundsrügg

Dies ist die Tour mit dem geringsten Aufstieg unter diesen fünf Vorschlägen. Zudem kann man sich auf dem anfänglich flachen Gelände wunderbar einlaufen. Von der Bushaltestelle Sparenmoos geht es auf einer meist präparierten Waldstrasse nach «Uf de Hubel», von hier aus geht es auf dem Bergrücken auf den Gipfel. Im Westen hat man nun die eindrücklichen Türme und Zacken der Wandflue-Gastlosen-Kette vor sich, im Süden die Gipfel zwischen Wildstrubel und Les Diablerets. Nach der Abfahrt kann man sich im «Muma-Beizli» auf Sparenmoos stärken.

Start: Zweisimmen, Sparenmoos (Bus ab Bahnhof Zweisimmen)
Route: Via die Punkte 1687, 1722 und 1782 m auf den Hundsrügg
Endpunkt: Hundsrügg auf 2047 m ü. M.
Aufstieg: 420 m
Aufstiegszeit: ca. 1 Stunde 45 Minuten
Abfahrtsroute: Ähnlich wie Aufstieg

Die Skitour von Sparenmoos bis auf den Hundsrügg beinhaltet nur wenig Aufstieg.

Ostschweiz: Urnäsch – Hochalp

Dies ist mit sechs Kilometern Hinweg streckenmässig die längste Tour, aber noch immer leicht – und der Aufstieg ist mit knapp 700 Metern auch mit mässiger Fitness noch gut machbar. Der Ausgangspunkt ist mit etwa 800 m ü. M. relativ tief, sodass man die Schneesituation zuerst prüfen sollte. Toll ist, dass man abwechslungsweise in Wäldern und freiem Gelände unterwegs ist. Auf dem Gipfel der Hochalp eröffnen sich schöne Blicke zum Alpstein und zu den Churfirsten. Und wenn der Hunger sich meldet oder die Wärme lockt, so wartet jeweils an den Wochenenden oben gleich das Berggasthaus Hochalp.

Start: Urnäsch, Sonne Thal
Route: Via Untere Egg, Färenstetten und die Punkte 1310 und 1463 m auf die Hochalp
Endpunkt: Hochalp auf 1520 m ü. M.
Aufstieg: 690 m
Aufstiegszeit: ca. 3 Stunden
Abfahrtsroute: Ähnlich wie Aufstieg

Zwischen Urnäsch und der Hochalp wandert man abwechslungsweise durch Wälder und freies Gelände.

Westschweiz: Schwarzsee – Schwyberg

Die Schwarzsee-Region bietet einige schöne Möglichkeiten für Anfängerinnen und Anfänger, die Tour auf den Schönberg ist dabei besonders lohnend. Vom Startpunkt bei Gypsera geht es über sanfte Hänge bis zum «Schlossisbödeli» und danach auf den Gipfelrücken und den Gipfel. Dieser Hang hat den Vorteil, dass man bei gutem Wetter bereits relativ früh am Morgen Sonne hat, während die Hänge östlich des Schwarzsees noch im Schatten liegen. Nach der Tour kann man unten in Gypsera gleich in mehreren Restaurants auf den Tag anstossen.

Start: Schwarzsee, Gypsera
Route: Via den Punkt 1131 m, über das Schlossisbödeli und den Punkt 1452 m auf den Schwyberg
Endpunkt: Punkt 1620 m ü. M. auf dem Schwyberg
Aufstieg: 570 m
Aufstiegszeit: ca. 2 Stunden
Abfahrtsroute: Ähnlich wie Aufstieg oder alternativ via Ober Tierliberg, Guglerenvorsass und Rothuserli zur Bushaltestelle Schwarzsee, Bad

Wer bereits am frühen Morgen losgeht, kann auf der Tour von Gypsera bis zum Schwyberg schon bald die Sonne geniessen.