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Gemeinsame Erinnerungen schaffen an den Barocktagen in Solothurn. Bild: Michel-Lüthibilderwerft

Die Barocktage Solothurn gehen in die dritte Runde

Bereits zum dritten Mal finden vom 12. bis 20. August 2023 die Barocktage Solothurn statt. Das neuntägige Festival rückt die Epoche in den Mittelpunkt und bietet spannende Erlebnisse.

Während aus einer Kirche Orgelmusik ertönt, gehen Handwerker ihrer traditionellen Arbeit nach. Eine Kutsche fährt in den Hof eines Schlosses ein, in dessen Küche allerhand barocke Köstlichkeiten zubereitet werden. Es wird getanzt, gesungen, gewerkt, gebraut und erzählt: Solothurn feiert das barocke Leben.

Living History

Die Barocktage haben zum Ziel, barocke Kultur- und Alltagsgeschichte auf unterhaltsame und lustvolle Art zu vermitteln. Sie werden vom Verein «Barocktage Solothurn» organisiert, dessen Vorstand sich wie folgt zusammensetzt: Andreas Affolter (Schloss Waldegg), Erich Weber (Museum Blumenstein) und Franziska Weber (Museum Altes Zeughaus).

Die profunden historischen Kenntnisse der barocken Epoche erlauben es dem Organisationskomitee, den Besuchenden das barocke Leben als «Living History» näherzubringen. So wird etwa vorgeführt, wie man sich im 18. Jahrhundert frisierte und schminkte oder wie es an einem Hauskonzert in der feinen Gesellschaft zu und her ging. Ein jüdischer Krämer gibt Einblicke in seinen Alltag, die Tanzgruppe Danza Antica führt in die Welt der barocken Gesellschaftstänze ein und im Museum Altes Zeughaus erzählt eine «Marketenderin» von Frauen im Militär.

Erich Weber, Andreas Affolter und Franziska Weber, die im Vorstand sitzen organisieren mit dem Verein die Barocktage. Bild: Michel-Lüthibilderwerft.

Die Barock-Gala im Hotel «La Couronne» verbindet kulinarischen Genuss mit barocken Tänzen und lässt die glanzvollen Ballnächte der Ambassadorenzeit aufleben. Chef de Cuisine Martin Elschner verwöhnt mit einem Vier-Gänge-Menü. Die Mitglieder der Gruppe Danza Antica leiten die Gäste an zum Tanz. An Crashkursen im Verlauf des Tages oder an diversen Workshops unter der Woche werden die wichtigsten Tanzschritte eingeübt.

Barocke Kulinarik 

Spielabende inklusive auserlesenen «Amuse-Bouches» waren eine sehr beliebte Abendunterhaltung in der feinen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Kartenspiele und feinste barocke Häppchen gibt es dieses Jahr in den Räumen des Schlosses Blumenstein. Im Kapuzinerkloster wird nebst dem traditionellen Schnecken-Gericht aus der Klosterküche, täglich ein barockes Mittagsmenü serviert. Während der Führung «Chargé pour Soleure» lässt es sich eintauchen in die traditionelle Welt des Solothurner Weins. Abgerundet wird die kulinarische Führung mit einer Degustation im Weinkeller der Bürgergemeinde. Der Garten des Palais Besenval direkt an der Aare lädt ein, den Tag bei einem Apéro und kleinen barocken Köstlichkeiten ausklingen zu lassen.

Oper und Konzerte

Mit ihren Kirchen, Schlössern und Palais bietet die Stadt eine Fülle von stimmungsvollen Konzertmöglichkeiten. So wird im Hof von Schloss Waldegg Jean-Philippe Rameaus «Platée» aufgeführt. Das cantus firmus consort unter der Leitung von Andreas Reize spielt auf historischen Instrumenten, die den Zauber der barocken Musik authentisch wiedergeben. Im Stadttheater mit seinen barocken Dekorationsmalereien spielt das renommierte Ensemble für Alte Musik «Les Passions de l’Âme» in Begleitung einer barocken Balletttänzerin. Mit Marie-Claude Chappuis und Luca Pianca, Juan Sancho, Isaac Makhdoomi und dem Da Ponte Consort Salzburg sind weitere international bekannte Stars der Barockmusikszene in Solothurn zu hören.

Im Schloss Waldegg werden Tänze aufgeführt. Bild: Fabrice Robardey.

Vom 12. bis 20. August ist das Erbe an zahlreichen Führungen zu entdecken. Die fast täglich stattfindende Führung «Barock in der Altstadt» führt zu den barocken Prunkbauten und erzählt von der Lebensweise von dazumal. Auf den Führungen Hof bim Gätterli und Haus zur neüwen Vorstatt gibt es Einblicke in sonst nicht zugängliche, noch immer privat genutzte Häuser. Zudem gibt es Führungen durch die einzigartige Sakrallandschaft rund um die Stadt, die barocken Festungsanlagen, aber auch durch die wertvollen Bestände der Zentralbibliothek und des Staatsarchivs.

(TN)