Ferienland Schweiz

Trotz Preiserhöhung rechnet die SBB nicht damit, dass vermehrt Leute vom ÖV aufs Auto wechseln. Bild: SBB

SBB-Chef Ducrot verteidigt Preiserhöhungen

Trotz der geplanten Preiserhöhungen im öffentlichen Verkehr per Mitte Dezember 2023 macht sich SBB-Chef Vincent Ducrot keine Sorgen, dass mehr Menschen aufs Auto umsteigen.

SBB-Chef Vincent Ducrot. Bild: SBB

SBB-Chef Vincent Ducrot hat den Preisaufschlag im öffentlichen gerechtfertigt. Man habe aufgrund gestiegener Kosten keine andere Wahl gehabt, als die Preise zu erhöhen, sagte er am Wochenende gegenüber Radio SRF. Laut Ducrot hat der Preis bei den Bahn-Passagieren ohnehin nicht oberste Priorität. Er komme bei den Zugreisenden erst an vierter Stelle.

Wichtiger sei den Kundinnen und Kunden die Reisegeschwindigkeit sowie die Dichte und die Häufigkeit, in der ein Zug fährt. Das hätten Umfragen gezeigt. Er sei deshalb überzeugt, dass nicht mehr Leute aufs Auto wechseln, nur weil die Tickets für den öffentlichen Verkehr im kommenden Dezember teurer würden.

Die grössere Preiserhöhung bei der 2. Klasse im Vergleich zur 1. Klasse rechtfertigte er mit einem neuen Angebot. Zwischen Generalabonnement und Halbtax werde neu ein Guthaben-Abonnement eingeführt. Wer dazwischen liege, werde eher auf dieses Produkt umschwenken, so Ducrot.

Halbstundentakt auf der Gotthard-Achse

Auf der Gotthard-Achse wird per 10. Dezember 2023 der Halbstundentakt eingeführt. Damit erhalten die vielen Freizeitreisenden aus der Deutschschweiz und die Pendlerinnen und Pendler aus dem Tessin zusätzliche Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse. Die Züge sind täglich von 6 bis 20 Uhr Richtung Süden, respektive von 7 bis 22 Uhr Richtung Norden im Halbstundentakt durch den Gotthard-Basistunnel unterwegs.

Zwei IC61-Verbindungen zwischen Basel und Interlaken verkehren neu aufgrund der höheren Nachfrage als IC6 zwischen Basel und Brig. Dadurch gelangen Reisende von Brig früher als bisher direkt nach Bern und Basel. In der Gegenrichtung verkehrt der letzte IC6 von Basel via Bern nach Brig neu eine Stunde später als bisher.

Die Nachfrage im Freizeitverkehr steigt, vor allem auf den touristischen Hauptachsen in die Ferienregionen. Die auf den Fahrplan 2023 eingeführten Direktzüge Genf–Zürich–Chur kommen bei den Reisenden gut an. Per Dezember 2023 werden deshalb am Wochenende zwei zusätzliche Direktverbindungen Genf–Zürich–Chur eingeführt.

In der Westschweiz wird der aktuelle Fahrplan laut einer Mitteilung praktisch vollumfassend beibehalten. Dort sind für das Jahr 2025 umfassende Fahrplananpassungen vorgesehen, die die Pünktlichkeit in der Romandie nachhaltig verbessern sollen.

(TN)