Ferienland Schweiz
Schweizer Jugendherbergen haben sich erholt
«Die letzten Jahre waren pandemiebedingt nicht einfach», sagte Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen (SJH), bei ihrem Rück- und Ausblick vor den Medien. «Die Häufung und die Vielfältigkeit der Krisen stellen eine besondere Herausforderung für die gesamte Branche dar.» Mitte Februar 2022 konnten sich die SJH über die Aufhebung der Corona-Massnahmen für Schulreisen freuen – und nur kurz darauf begann der Krieg in der Ukraine und mit ihm die weltweite Energiekrise.
Die Entwicklung der Zahlen ist aber erfreulich. Die Jugendherbergen registrierten im Jahr 2022 rund 752'000 Logiernächte. Das sind knapp zwei Prozent mehr als im Jahr 2019, als 736'000 Übernachtungen gezählt wurden. Zu verdanken sei das Wachstum vor allem der Rückkehr von Schulen und Gruppen und den internationalen Gästen. Eine weitere positive Entwicklung zeichnet sich bei den Familien ab, die in der Pandemie verstärkt in die Jugendherbergen gereist sind – und dies auch weiterhin tun.
Höherer Betriebsertrag und positiver Ausblick
Die nun wieder positive Buchungslage schlägt sich auch im Betriebsertrag für 2022 nieder. Mit rund 54 Millionen Franken stieg dieser um sieben Millionen gegenüber dem Jahr 2019. Dabei gelte es indes zu beachten, dass seit 2019 neue Jugendherbergen wie die in Burgdorf, Laax oder Schaan eröffnet wurden, sagte Bunte. Ohne diesen Ausbau des Angebots hätten sich die Zahlen für 2022 in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2019 bewegt.
René Dobler, CEO der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus (SSST), informierte über die neuen Projekte und Häuser. Er stellte klar, dass die Schweizer Jugendherbergen nicht auf Expansionskurs seien, sondern eine stabile Grösse erreicht hätten. Sicher interessant sei die Eröffnung der Wellnesshostels in Laax und St-Luc. Dies jeweils in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, die das öffentliche Bad und das dazugehörige Restaurant betreiben. «Sie ergänzen das Angebot der Jugendherberge somit um die Wellnesskomponente», so Dobler.
Dieses Jahr wird es in Scudellate im südlichen Tessin ein neues Haus geben. 2025 soll dann auch Genf eine Jugendherberge bekommen. Auch in Planung ist der Umzug der Jugendherberge Luzern zum Verkehrshaus.
Festplanung für zwei Jubiläen
Für die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus und die Jugendherbergen gibt es gleich doppelt Grund zum Feiern. Dieses Jahr wird die SSST 50 Jahre alt. Im kommenden Jahr feiern die SJH ihren 100. Geburtstag. Rund um die Jubiläen sind viele Aktivitäten geplant. Um den Jugendlichen, die in der Pandemie zurückstecken mussten, etwas zurückzugeben, wird beispielsweise die «Youth Challenge» lanciert.
Bereits ab kommender Woche können sich Jugendliche per Video mit einer konkreten Reiseidee bewerben. Diese sollte eine einwöchige Reise durch die Schweiz mit mindestens drei Aufenthalten in Jugendherbergen beinhalten und mit dem ÖV, dem Velo oder zu Fuss absolviert werden. Aus allen Bewerbungen werden vier Teams ausgewählt, die im Sommer die von ihnen geplante Reise durchführen – und in den sozialen Medien darüber berichten. Eines der Teams gewinnt dann den Hauptreis: eine Europareise im Zug samt Übernachtungen in Partnerhotels mit einem Gesamtwert von rund 10'000 Franken.