Ferienland Schweiz
Den besten Ausblick gibt es hier oben
Silvia SchaubEs muss nicht immer ein Berggipfel sein, der für ein atemberaubendes Panorama sorgt. Auch begehbare Kirchtürme oder Aussichtsplattformen bieten den erhabenen Blick von oben – sei es in der Stadt oder in der Natur. Und manchmal hat man sogar das Glück, dass man über dem Nebel steht.
Hasenberg-Turm Widen AG
Er wurde erst im Sommer 2021 eröffnet und ist bereits ein Publikumsmagnet: der Aussichtsturm auf dem Hasenberg oberhalb von Widen auf dem Mutschellen. Nach genau 210 Stufen und 13 Plattformen steht man zuoberst und kann den Blick aufs Limmattal, die Stadt Zürich sowie die Ost-, Zentralschweizer und Berner Alpen geniessen. Gegen 400 Gipfel soll man sehen, gezählt haben wir sie nicht. Aber auch der Turm an sich ist eine Wucht: das Gerüst besteht aus Fichten- und Tannenholz, dass das Eisengerüst mit der Treppe elegant kaschiert. Jederzeit kostenlos zugänglich, www.hasenbergturm.ch
Aussichtsturm Liestal BL
Man nennt ihn auch den Liestaler Eiffelturm, den Turm auf dem Schleifenberg oberhalb des Städtchens, der in seiner Bauart an den berühmten Namensgeber erinnert. Er wurde 1891 eingeweiht und zunächst aus Holz gefertigt. Nach einem Blitzeinschlag baute man ihn 1900 neu aus Stahl auf. Zuletzt wurde er im Jahr 2007 renoviert. Es gibt viele Wege, die zum 30 Meter hohen Aussichtsturm führen, von dem aus man in drei Länder blicken kann. Weht übrigens die Schweizer Fahne auf dem Turm, ist auch die Turmwirtschaft offen, was in der Regel sonntags der Fall ist. Der Turm kann täglich von 6-20 Uhr besucht werden. Der Zutritt kostet 50 Rappen, www.aussichtsturm-liestal.ch
Berner Münster Bern BE
Die Besteigung des Berner Münsters ist wie eine Entdeckungsreise durch die Bau- und Stilgeschichte. Bis zur ersten Galerie auf 46 Metern Höhe befindet man sich im spätgotischen Bereich, auf der zweiten Galerie im neugotischen, der erst von 1889-1893 erbaut wurde. Zudem kann man beim Auf- und Abstieg viele handwerkliche Details der Steinmetze entdecken. Das Berner Münster bietet auch Superlative: Es ist mit 101 Metern der höchste Kirchturm der Schweiz, und in der Glockenstube hängt mit rund 10 Tonnen die grösste Glocke der Schweiz. Der Turm ist täglich geöffnet, Eintritt Fr. 5.-, www.bernermuenster.ch
Napoleonturm Wäldi TG
Nicht zufällig steht genau auf dem Hohenrain oberhalb von Wäldi ein Turm. Anno 1829 liess Louis Napoléon III. hier das „Belvedère zu Hohenrain“ errichten. Er lebte zu jener Zeit auf dem Arenenberg. Das Bauwerk war indes mehr Lustgebäude als Turm: Auf der unteren Plattform sollen sich eine Tanzfläche, auf der mittleren ein kleines Restaurant und auf der oberen ein Fernrohr befunden haben. Doch das Wetter setzte dem Turm zu, sodass er schon nach 26 Jahren wieder abgerissen wurde. 2011 entstand die Idee, gleichenorts wieder einen Turm aufzubauen. Seit 2016 steht hier nun der neue Napoleon-Turm, ein elegantes Bauwerk mit 30 Metern Höhe. Bezahlte man früher sechs Kreuzer für den Eintritt, kann er heute kostenlos betreten werden, www.napoleonturm-hohenrain.ch
Panoramaturm Chaumont NE
Er ist einer der ältesten Aussichtstürme aus Beton und wirkt mit seinem Stahlbeton-Turm aus dem Jahr 1912 dennoch sehr filigran: der Panoramaturm auf dem Chaumont. Man fährt bequem mit der Standseilbahn von La Coudre in Neuchâtel hinauf zur Bergstation und schon steht man vor dem Turm. Hier besteigt man zunächst eine lange, schräge Rampe, bevor man die 56 Treppenstufen hinauf zur Plattform nimmt. Und schon hat man das Panorama auf das Drei-Seen-Land und das Schweizer Mittelland vor Augen. Der 60 Meter hohe Turm ist täglich von 6-22 Uhr geöffnet und mittels Drehkreuz (Eintritt Fr. 1.-) zugänglich, https://www.j3l.ch
Sauvabelin-Turm Lausanne VD
Elegant sieht er aus, der Sauvabelin-Turm in der Nähe des gleichnamigen Sees oberhalb von Lausanne. 35 Meter ist er hoch und besteht hauptsächlich aus Douglasien-Holz. Zwei Treppen führen spiralförmig nach oben respektive nach unten, sodass man sich nicht in die Quere kommt. Ohnehin regelt ein Drehtor den Zugang, sodass höchstens 30 Personen gleichzeitig die Aussicht auf Alpen, Jura und Mittelland erleben können. Zugang kostenlos, geöffnet Oktober-April von 8-17 Uhr, Mai-September 8-20 Uhr, www.tour-de-sauvabelin.ch
Moron-Turm Malleray BE
Der Bau dieses Aussichtsturms auf dem Moron geht eigentlich auf einen Notstand zurück und nicht, weil der Ort eine besonders schöne Aussicht bietet. Man wollte damit einst auf den Mangel an Maurer-Lehrlingen aufmerksam machen. Und so angelte man sich mit dem Tessiner Stararchitekten Mario Botta gleich einen illustren Namen für das Projekt. Errichtet wurde dann der Aussichtsturm oberhalb von Malleray von Maurer-Lehrlingen aus der ganzen Schweiz. Der 30 Meter hohe Turm besteht aus insgesamt 600 Jura-Kalkstein-Elementen. Nicht nur das Bauwerk ist überwältigend, auch die Rundsicht von den Vogesen bis zu den Alpen ist es. Bei ganz guter Sicht soll man sogar die Spitze des Strassburger Münsters sehen. Jederzeit kostenlos zugänglich, Führungen auf Anfrage, https://www.j3l.ch
Fernsehturm Plein Ciel Mont Pèlerin VD
Schon allein, wenn man auf dem Mont Pèlerin steht, ist die Aussicht über den Lac Léman und in die Alpen grandios. Erst recht aber, wenn man sich auf seinen Fernsehturm begibt. Der 122 Meter hohe Turm ist übrigens der einzige Fernsehturm der Schweiz, der zugleich ein Aussichtsturm ist. Die Aussichtsplattform muss man nicht mühsam über eine Treppe erklimmen. Man erreicht sie bequem über einen Panoramaaufzug. Der 13 000 Tonnen schwere Turm ist täglich von 9-18 Uhr von Ostern bis 7. November zugänglich, Eintritt Fr. 5.-, www.tourpleinciel.ch
Stählibuck-Turm Thundorf TG
Er erinnert mit seinen breiten Beinen ein bisschen an den Eiffelturm, obwohl jener mehr als zehn Mal höher ist als der Stählibuck-Turm. In der Schweiz jedenfalls gehört der 27 Meter hohe Turm auf dem Frauenfelder Hausberg zu den ältesten Stahlfachwerktürmen der Schweiz. Gebaut wurde er nämlich schon 1908 auf Initiative des Verkehrsvereins Frauenfeld. Eigentlich wurde er in Näfels konstruiert, dann für den Bahntransport nach Frauenfeld zerlegt und anschliessend mit Pferden auf den Berg transportiert. Im Zweiten Weltkrieg diente er der Schweizer Armee als Fliegerbeobachtungsposten. Längst ist er aber wieder für die Öffentlichkeit zugänglich, sodass man das Panorama von Vorarlberg im Osten bis zu den Berner Alpen im Westen geniessen kann. Jederzeit zugänglich, https://thurgau-bodensee.ch
Basler Münster Basel BS
Weitum ist das Basler Münster mit seinen markanten Doppeltürmen sichtbar. Diese kann man auch besteigen und die Stadt am Rhein von oben betrachten. Einst besass das Münster sogar fünf Türme. Heute gibt es nur noch den Georgsturm (67,3 m) und den Martinsturm (65,5 m). Egal welchen man besteigt, beide müssen über rund 250 Stufen erklommen werden. In der Adventszeit kann man den Martinsturm übrigens auch bei Dunkelheit besuchen. Die Treppe wird in der Zeit zwischen 16 und 18 Uhr beleuchtet. Eintritt Fr. 6.-, Zugang nur mit Covid-Zertifikat und persönlichem Ausweis möglich. Täglich geöffnet, www.baslermuenster.ch
Siblinger Randenturm SH
Schon seit 1872 steht auf dem Siblinger Schlossbuck im Schaffhauser Klettgau ein Aussichtsturm. Der erst wurde anno 1882 vom Wind weggefegt. Der nächste Turm musste wieder ersetzt werden, weil er baufällig war. Seit 2014 steht nun ein architektonisch und technisch ungewöhnlicher Turm an dieser Stelle. Acht Zwischenpodeste laden auf der 19 Meter hohen Konstruktion zum Verweilen ein. Zuoberst befindet sich eine Art Balkon, der einen herrlichen Rundblick gewährt. Obwohl er nicht zu den höchsten Türmen zählt, gewährt die Plattform ein herrliches Panorama in die Alpen und über die liebliche Landschaft des Klettgaus und des Randens. Zugang jederzeit möglich, www.randenhaus.ch/siblinger-randenturm.ch
Karlsturm Grossmünster Zürich ZH
Es gibt in Zürich höhere Gebäude als das Grossmünster. Zum Beispiel der Prime Tower, der mit über 120 Metern auftrumpft. Im Restaurant „Clouds“ ganz zuoberst kann man die Aussicht auf den Hauptbahnhof und die Stadt geniessen. Aber auf dem Karlsturm, dem Südturm des Grossmünsters, ist man der Altstadt definitiv näher. Und man steht erst noch auf einem Stück Zürcher Geschichte: Das Grossmünster wurde nämlich über den Gräbern der Stadtheiligen Felix und Regula erbaut und war Standort der ersten weiterführenden Schule, die der Sage nach von Karl dem Grossen gegründet wurde. Vom Kirchenschiff aus führen 187 Tritte hinauf zur Aussichtsplattform auf 50 Metern. Der Karlsturm kann täglich besucht werden, Eintritt Fr. 5.-, www.grossmuenster.ch