Ferienland Schweiz

Ferienhäuser an erhöhten Lagen waren im Sommer 2022 gefragter denn je - im Bild der Blick aufs Lauterbrunnental im Berner Oberland. Bild: AdobeStock

Die Hitze lässt die Schweiz in die Berge flüchten

Ferienwohnungen und Ferienhäuser bleiben beliebt. Ferienwohnungsvermittler E-domizil verzeichnete auch im Sommer 2022 einen Peak mit mehreren ausgebuchten Regionen - und der Ausblick auf den Herbst 2022 zeigt, dass dank den Buchungen für Auslandsdestinationen fast das Rekordergebnis aus dem Vorjahr erreicht werden kann.

Die beiden letzten Jahren führten aufgrund der pandemischen Situation zu einem noch nie dagewesenen Boom bei den Ferienwohnungen (Travelnews berichtete). Bei e-domizil, dem grösster Schweizer Online-Vermittler von Ferienunterkünften, gab es deshalb Ungewissheit, ob infolge des Abklingens der Pandemie das Geschäftsjahr 2022 wieder gut sein würde, nach dem Rekordjahr 2021.

Die Sorge war unbegründet, denn der Trend hält auch dieses Jahr an. Marcel Meek, Geschäftsführer von e-domizil Schweiz AG, sieht dafür mehrere Gründe: «Feriengäste buchen nach den positiven Erfahrungen der letzten beiden Jahre erneut eine Ferienwohnung. Zudem finden in unserem vielfältigen Portfolio mit über 260'000 Feriendomizilen alle Reisenden ein passendes temporäres Zuhause».

In Zahlen gefasst: Zwischen Juni und August 2022 stieg das Suchvolumen im Vergleich zum Sommer 2019 um satte 62 Prozent an. Das Suchvolumen gilt als Indikator für die Buchungszahlen. Die beliebtesten Destinationen waren das Tessin, das Ober- und Unterengadin sowie die Lenzerheide. Dies führte dazu, dass vereinzelte Regionen ‘«ausverkauft»’ waren. Marcel Meek freut sich: «Ausgebuchte Regionen gab es in der Schweiz bisher nur im Winter zu Weihnachten/Neujahr bzw. in den Sportferien. Dass ein solcher Peak auch im Sommer stattfindet, ist neu.» Gestiegen seien auch die durchschnittlichen Ausgaben pro Buchung. 2022 geben die Gäste durchschnittlich 1223 Schweizer Franken aus, im 2019 waren es noch 1105 Schweizer Franken.

Die Buchungsvorlaufzeit in diesem Sommer verkürzte sich verglichen mit dem 2019 von 128 Tagen um über 10 Tage. Zudem reduzierte sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zwischen Juni und August 2022 von 8,18 Tagen auf 7,88 Tage. Dies ist gemäss Marcel Meek darauf zurückzuführen, dass viele Gäste ihre Ferienobjekte kurzfristig gebucht haben, um der Hitze in den Städten zu entkommen: «Unser Service Team hat eine aussergewöhnlich hohe Anzahl an Anfragen für kurzfristige Buchungen erhalten und die Kunden überdurchschnittlich oft in der Destinationssuche beraten dürfen’.»

Zuversichtlicher Blick auf den Herbst 2022

Nach den Ferien ist vor den Ferien. Gegenüber dem Rekordherbst 2021 hat das Suchvolumen nur um 3,26 Prozent abgenommen und bewegt sich somit nahezu auf Vorjahresniveau. Verglichen mit dem Jahr 2019, welches als Richtwert für vor der pandemischen Situation gilt, überragt das Suchvolumen mit einem gewaltigen Plus von 60 Prozent. Neben Ascona-Locarno und Engadin-St. Moritz gehört auch die Jungfrau-Region neu zu den Top 3 Destinationen. Lediglich 16 Prozent der Ferienobjekte sind Anfangs September in der Jungfrau Region noch verfügbar.

Bemerkenswert ist zudem, dass sich in den Top 10 der meistgesuchten Regionen für den Herbst 2022 mit der Toskana, Sardinien, Südfrankreich, Ligurien und Mallorca gleich fünf internationale Regionen befinden. Die erhöhte Nachfrage nach ausländischen Destinationen zeigt sich über den ganzen Sommer 2022. Gegenüber 2021 stieg der Anteil der Auslandreisen von 7,41 Prozent auf 15,79 Prozent und entspricht somit nahezu dem Wert von 2019 mit 16,59 Prozent.

(JCR)