Ferienland Schweiz

Kennen die schönen Plätze und Ecken von Genf: Soraya Maiwand (Media Manager Genève Tourisme), Olivier Gurtner (Kommunikationschef Comedie de Genève) und Adrien Genier (CEO Genève Tourisme & Congress). Bild: TN

Die nächste Reise geht nach Genf

Die Businessstadt Genf mutiert zur Freizeitstadt. Es gibt gute Gründe, endlich mal ans westliche Ende der Schweiz zu reisen.

Haben in den letzten Jahren Geschäftsreisende den Hauptharst der Gäste in Genf ausgemacht, nämlich 75 Prozent, dürfte sich das Verhältnis in Zukunft ändern. Denn Genf Tourismus rechnet mit 20 Prozent weniger Geschäftsreisenden und peilt nun verstärkt den Freitzeitgast an, um der lokalen Hotellerie und Gastronomie zu helfen, weiterhin möglichst volle Betten und Tische zu haben. Rund 450'000 Übernachtungen fehlten in diesem Jahr im Vergleich zu 2019.

«In den nächsten zwei, drei Jahren möchten wir 12 bis 15 Prozent mehr Leisure-Gäste anziehen, bis in fünf Jahren hoffentlich 20 Prozent mehr als heute», beziffert Adrien Genier, seit 2019 Direktor von Genéve Tourisme, im Gespräch mit Travelnews die künftige Zielsetzung. Dabei unterstreicht er: die neue Ausrichtung von Genf sei ein langfristiges Projekt. Auch wenn die Voraussetzungen gut seien, etwa beim Produkt oder dem Buchungssystem, das anvisierte Ziel benötige schon einige Zeit.

Doch wieso geschah dieser Schritt nicht schon früher? «Der Versuch sei da gewesen, doch es war nie so einfache alle Leistungsträger und Hotels ins Boot zu holen», sagt Genier, der zuvor bei Schweiz Tourismus erst den Markt Brasilien, später Skandinavien leitete. «Die aktuelle Krise sei nun ein guter Moment, die Partner vom Richtungswechsel zu überzeugen.»

Mit dem Geneva Resort Pass

Total zählt Genf auf 14 Fünfsternehotels und total 1200 Zimmer, neu dazu kommt das Woodward Geneva, ein All-Suite-Hotel. Doch es tut sich auch was in der tieferklassigen Hotellerie: Mit dem zentral gelegenen Citizen M (144 Zimmer) und dem Meininger (104 Zimmer, Doppelzimmer ab 75 Franken) gibt es in Genf neuerdings attraktive Alternativen für preisebewusste Touristen.

Schon im Sommer 2021 hat Genf erfolgreich den Freizeitgast angesprochen mit dem Geneva Resort Pass. Dieser Ansatz wird 2022 wiederholt. Übernachtungsgäste – in jenen Hotels, die an der Aktion teilnehmen – erhalten vom 1. Juli bis 31. August Zugang zu mehr als 100 Aktivitäten (mindestens 20 Prozent Rabatt oder gratis), kostenloser ÖV in der Stadt, persönlicher Empfang von 30 Hosts und Hostessen, drei elektrische Cargo-Bikes stehen zur Verfügung wie auch das Tourist Info Zentrum im Jardin Anglais.

Am Quai de Cologny mit dem «Cercle» – einem grossen Kreis aus Holz als Liegefläche – und mit dem Plage des Eaux-Vives sind attraktive neue Bademöglichkeiten entstanden.

Relaxtes Sonnenbaden am Cercle de Cologny. Bild: Schweiz Tourismus, André Meier

Einen spannenden Besuch versprechen auch das CERN Science Gateway und das neue UNO-Besucherzentrum. Und Genf wird verstärkt zum Kulturmekka. Bestes Beispiel: la Nouvelle Comédie de Genève ist für rund 100 Millionen Franken entstanden. Das Theater wartet mit einem futuristischen Restaurant auf und eigenem Bahnanschluss. Und Feinschmecker wissen: Genf verfügt über eine unerhörte Dichte an nationalen und internationalen Restaurants.

Etliche Deutschweizerinnen und Deutschweizer haben in den letzten beiden Pandemie-Sommern die Reize von Genf schon entdeckt. In Zukunft dürften es noch viele mehr werden. Eine nächste Reise nach Genf zu planen, ist jedenfalls eine gute Idee.

Auf den Spirit von Genf angesprochen, sagt Adrien Genier: «Genf ist eine offene Stadt. Die Leute suchen das Gespräch. Die Küche ist von der ganzen Welt geprägt, das Verständnis für andere Länder ist gross. Und die Genferinnen und Genfer sind stolz, auf Qualität bedacht, auch mal selbstkritisch – und stets neugierig».

(GWA)