Ferienland Schweiz

Roger Federer strahlt für die Schweiz am Piccadilly Circus mitten in London. Bild: Schweiz Tourismus

Die Wanderung an den Bergsee beginnt am Piccadilly Circus

Roger Federer, Tennis-Superstar und neuer Ferienbotschafter der Schweiz, lockt mitten in London zu einem Trip in die Schweizer Alpen. Schweiz Tourismus profitiert von stark gesunkenen Billboard-Preisen.

Seit gefühlt 20 Jahren träumen Schweizer Touristiker davon, dass Tennis-Maestro Roger Federer sich für das Ferienland Schweiz ins Zeug legen würde. Doch wie sollte man den Weltstar bloss bezahlen können? Nun mitten in der grössten Tourismuskrise klappte es dennoch. Ende März konnte Schweiz Tourismus den Coup bekanntgeben: Roger Federer wird Markenbotschafter der Destination Schweiz. Federers absehbares Karriereende, seine Liebe für die Schweizer Bergwelt und wahrscheinlich ein freundschaftlicher Preis ermöglichten die neue Partnerschaft.

Nur wenige Tage nach Besiegelung der Zusammenarbeit taucht der 20-fache Grand-Slam-Sieger bereits auf einem der berühmtesten Werbe-Billboards auf, nämlich am Piccadily Circus mitten in London. Überlebensgross wirbt Roger Federer hier für die Schweiz und lockt dabei die lockdowngeplagten Briten an einen idyllischen Bergsee. 100 Millionen Menschen sehen in normalen Zeiten die Botschaften der Weltmarken am Piccadilly Circus.

«Normalerweise könnten wir uns das nicht leisten.»

Wie ein solch prominenter Werbeauftritt zu bezahlen ist, wollte die «Handelszeitung» wissen und erfuhr von Schweiz Tourismus die Hintergründe. Wegen der Pandemie sei die Publikumsfrequenz im Londoner Stadtzentrum zusammengesackt – gemäss britischen Medien um 56 Prozent. Davon habe nun auch Schweiz Tourismus profitiert. «Normalerweise könnten wir uns das nicht leisten», sagt Markus Berger, Leiter Unternehmenskommunikation von Schweiz Tourismus. «Aber wegen der Pandemie sind die Billboard-Preise an dieser Lage ausserordentlich stark gesunken. So ist es nun ein erstklassiges Sujet an bester Location zu einem vernünftigen Preis.»

Ziel der Kampagne sei es, «die Leute auf die Website mit den Schweiz-Empfehlungen von Roger Federer zu bringen», sagt Berger weiter. Wie viel Schweiz Tourismus bezahle, dürfe er nicht sagen. Gerade im Fall von England sei der Zeitpunkt für eine Touristik-Kampagne jetzt optimal, sagt Berger: «In den nächsten Wochen und Monaten kommt es im weltweiten Tourismus zur einer Battle for Attention», zu einer Schlacht um die Aufmerksamkeit. In dem Masse, wie Reisebeschränkungen gelockert werden, wollten alle Destinationen zurück in die Köpfe der Konsumenten, sagt Berger: «Zusammen mit Roger gelingt uns das an einer Lage wie dem Piccadilly Circus besonders gut.»

Vom Werbeerfolg am Piccadilly Circus ist Schweiz Tourismus offensichtlich angetan. Bereits in Abklärung ist eine Präsenz am Times Square in New York. Auch dort sollen die Werbepreise im Keller sein.

(GWA)