Ferienland Schweiz

Philippe Sproll ist Geschäftsführer der Aletsch Arena AG. Bild: zVg

«Alle haben ihr Bestes getan»

Nina Wild

Wie ist die Wintersaison in der Aletsch Arena gelaufen und welche Neuerungen erwarten die Gäste? Philippe Sproll, Geschäftsführer der Aletsch Arena AG erklärt im Interview, weshalb die Gesellschaft und Leistungsträger in der Region während der Pandemie näher zusammengerückt sind.

Herr Sproll, wie waren die vergangenen Monate der Pandemie für Sie?

Philippe Sproll: Sicher etwas angespannt. Für die Koordination und Kommunikation rund um die Pandemie haben wir eine Aletsch Arena Covid-19-Taskforce gegründet. Vertreter sämtlicher Gemeinden, Schneesportschulen, des Hoteliervereins Aletsch, des Vereins Aletsch Tourismus und der Gastronomie haben sich unter der Führung der Verantwortlichen der Aletsch Bahnen AG und der Aletsch Arena AG regelmässig ausgetauscht. Der Lead in der Koordination übernahm die Aletsch Arena AG. Alles in allem hat die Task Force gute Arbeit geleistet. Gäste sowie Leistungsträger waren jederzeit gut informiert und alles hat gut funktioniert. Wir hatten keine Zwischenfälle, die Gäste haben sich gut an die Vorgaben gehalten und hatten eine gute Zeit in der Aletsch Arena mit viel Schnee und Sonne.

Wie ist die Stimmung bei den touristischen Leistungsträgern und der lokalen Bevölkerung?

Die Stimmung ist nicht so schlecht. Alle haben ihr Bestes getan. Sicher sind weniger Gäste in die Destination gekommen und das hat wirtschaftliche Folgen für alle Tourismus-Beteiligten. Jedoch hatten im Gegensatz zu anderen Ländern die meisten Betriebe und das Skigebiet in der Aletsch Arena offen. Die Wintersaison fand trotz schwierigen Bedingungen statt. Ich sehe kein Zeichen von Resignation. Im Gegenteil man schaut optimistisch in die Zukunft.

«Wir schätzen, dass etwa 25 Prozent weniger Gäste die Destination über die Wintermonate besucht haben.»

Die Skigebiete sind von einer Schliessung glücklicherweise verschont geblieben. Können Sie eine erste Bilanz über die kalten Monate ziehen?

Ja, wir schätzen, dass etwa 25 Prozent weniger Gäste die Destination über die Wintermonate besucht haben.

Wie verhielten sich die Besucherzahlen sowie die Herkunft der Gäste in diesem speziellen Winter?

Wir hatten bedeutend mehr Schweizer in der Aletsch Arena als zuvor. Aus allen Ländern, die restriktive Reisebestimmungen eingeführt haben, sind nur sehr wenige Gäste angereist.

Welche Vorzüge geniessen Gäste in der Aletsch Arena?

Ein befreiendes Erlebnis. Perfekte Schneebedingungen sowie Wander- und Schlittel-Wege, verkehrsfreie Orte oder Ski-In & Ski-out, was ideal ist in dieser Corona Zeit mit geschlossenen Restaurants. Und natürlich eine atemberaubende Aussicht einerseits auf die einzigartige Bergwelt, das Tal und anderseits auf den schneebedeckten Grossen Aletschgletscher.

«Wir sind uns nähergekommen und der Aletsch-Arena-Spirit in der Region ist dadurch gewachsen.»

Haben sich durch die Krise auch Chancen für die Ferienregion ergeben?

Ja, wir sind noch besser geworden in der Kooperation und Zusammenarbeit. Alle waren und sind im gleichen Boot und so hat jeder den anderen unterstützt, wo er konnte. Wir sind uns nähergekommen und der Aletsch-Arena-Spirit in der Region ist dadurch gewachsen.

Was ist in den letzten Monaten im Bereich Digitalisierung vorangeschritten?

Sehr vieles. Wir konnten einen neuen Internetauftritt lancieren und einen neuen Webshop aufschalten. Ausserdem wurden bereits zuvor die neue elektronische Gästekarte und das elektronische Meldewesen eingeführt. Dahinter steht eine komplexe digitale Architektur, welche durch ein voll automatisierten Datenmanagement das Ferienerlebnis des Gastes aufwertet und operative Abläufe optimiert. «aletsch.digital» heisst das Gesamtprojekt. Die Digitalisierung ist eine strategische Stossrichtung der Aletsch Arena. Seit mehreren Jahren arbeitet die Aletsch Arena AG gemeinsam mit der Aletsch Bahnen AG und weiteren Partnern aus der Destination am nachhaltigen Aufbau der digitalen Transformation in der Aletsch Arena.

Das Wallis steht neben seiner fantastischen Bergwelt zweifelsohne auch für köstliches Essen und guten Wein. Welche lokalen Spezialitäten sollten sich Besucher während ihres Aufenthaltes auf keinen Fall entgehen lassen?

Cholera, der Gemüse-Kuchen aus der Region Aletsch-Goms mit einem Glas Weisswein aus dem Wallis.

«Die Aletsch Arena bietet reine Luft, kristallklare Bergseen, hohen Erholungswert und unterstützt einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit der Natur.»

Auf welche Neuheiten dürfen sich die Gäste in naher Zukunft freuen?

Im ÖV-Hub in Fiesch ist eine Verbindung zu Bellwald in den nächsten Jahren geplant. Die Realisation dieses Projekts würde die Attraktivität der Aletsch Arena im Winter sowie im Sommer aufwerten.

In welche Richtung verändert sich die Reise-/Tourismuswelt idealerweise nach überstandener Coronakrise?

Ich denke weniger Geschäftsreisen und mehr Ferien in den Bergen für Familien. Vor allen die Schweizer Bevölkerung hat ihre Heimat im letzten Jahr besser kennengelernt. Sobald die Reiserestriktionen gelockert werden, werden viele Schweizer kurzfristig wieder ins Ausland reisen wollen, jedoch wird ihnen die wunderbare Berglandschaft der Schweiz langfristig in Erinnerung bleiben und sie immer wieder in die reine Welt der Alpen ziehen. Der Grosse Aletschgletscher soll dabei ein wichtiges Reise-Magnet sein.

Was ist Ihr persönliches Highlight in der Aletsch Arena?

Die Aussicht auf dem Eggishorn auf 2926 Metern mit Sicht auf den Grossen Aletschgletscher, das Matterhorn und die Berner Alpen mit dem Eiger, Mönch und Jungfrau. 3 Top-Spots der Schweiz auf einen Blick.

Schweiz Tourismus strebt an, die Schweiz als nachhaltigstes Reiseland der Welt zu positionieren. Wie engagiert sich die Aletsch Arena diesbezüglich?

Die Aletsch Arena positioniert sich als «befreiendstes Naturerlebnis der Alpen». Dabei spielt der Wert «Rein» und die «Nachhaltigkeit» eine zentrale Rolle. Die Aletsch Arena bietet reine Luft, kristallklare Bergseen, hohen Erholungswert und unterstützt einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit der Natur.


Neugierig auf die Feriendestination geworden? Wie wir die Aletsch Arena erlebt haben, lesen Sie hier.