Ferienland Schweiz

Der Aletschgletscher im Wallis in all seiner Pracht. Alle Bilder & Video: NWI

Nicht mehr aufgehört zu staunen in der Aletsch Arena

Nina Wild

Der Grosse Aletschgletscher ist das Highlight in der Aletsch Arena im Wallis. Wir haben die Naturschönheit auf einer märchenhaften Winterwanderung besucht und uns mit Monika König, Leiterin Kommunikation und Marketing in der Ferienregion, über die Vielseitigkeit der Destination, das Unesco-Weltnaturerbe und Nachhaltigkeit unterhalten.

Mit der Kombi-Gletscherbahn Moosfluh geht es von der Riederalp hoch zum Aussichtspunkt Moosfluh. Kaum die Gondelbahn verlassen, zeigt er sich in all seiner Pracht: Der Grosse Aletschgletscher. Er ist nicht nur der grösste Gletscher der Alpen – sondern gleichzeitig auch das Markenzeichen der Ferienregion Aletsch Arena, einem Zusammenschluss der sechs Walliser Berggemeinden Mörel-Filet, Riederalp, Bettmeralp, Fiesch, Fieschertal, Lax sowie Aletsch Bahnen AG und dem Verein Aletsch Tourismus für die gemeinsame Vermarktung des touristischen Angebots. Und traurigerweise auch der Indikator dafür, wie sehr der Klimawandel unserem Planeten zusetzt.

Noch aber ist er uns erhalten. Massiv, spektakulär, beeindruckend. «Würde man die gesamte Gletschermasse schmelzen, hätte jeder Mensch auf unserer Erde vier Jahre lang täglich einen Liter Wasser zur Verfügung», erklärt Monika König, Leiterin Marketing und Kommunikation bei der Aletsch Arena AG, «das ist eine wahnsinnig grosse Menge an Süsswasser, die hier gespeichert ist.» Aber das seit 2001 anerkannte Unesco-Welterbe schrumpft von Jahr zu Jahr mehr.

Auf dem Bergkamm geht es umgeben von zig Viertausender Gipfeln weiter via Riederfurka in Richtung Riederalp. Bei schönem Wetter zeigt sich sogar das weltbekannte Matterhorn. Fast schon surreal erscheint die weisse Winterwunderlandschaft. Es tut gut, tief durchzuatmen. An den zahlreichen View-Points lohnt es sich, kurz inne zu halten und sich bewusst zu werden, wie klein und unbedeutend wir Menschen sind. Und die Alltagssorgen für einen kurzen Moment zu vergessen. Über die Sommermonate stehen an diesen Aussichtspunkten «Glücksstein-Depots», wo Gäste ihre Sorgen auf einem Stein notiert ablegen können - und somit befreit von allem Unbehagen ihre freien Tage im Wallis verbringen.

Klimaschutz ist wichtiger denn je

Es geht leicht absteigend weiter auf die Riederfurka. In der Ferne sticht einem auf einmal die Villa Cassel mit ihrem typischen viktorianischen Baustil ins Auge. Den Namen hat das Gebäude vom englischen Bankier Sir Ernest Cassel, der die Villa Anfang des 20. Jahrhunderts als Sommerresidenz nutzte. Dies tat er oft mit prominenter Begleitung, etwa Winston Churchill oder gar Mitgliedern aus der britischen Royal Family. Nach seinem Tod im Jahr 1921 wurde die Villa in ein Hotel verwandelt und mehrere Jahrzehnte als solches genutzt. Das geschichtsträchtigte Bauwerk wurde vom Schweizer Bund für Naturschutz, der heutigen Pro Natura, erworben und für über drei Millionen Franken gründlich renoviert und umgebaut. Die Villa Cassel wurde am 10. Juli 1976 feierlich neu eröffnet.

Seit diesem Tag wird das Haus als Naturschutzzentrum genutzt. Die Gäste des Zentrums werden über die Natur und Umwelt der Aletschregion informiert. Jeweils über die Sommersaison ist der CO2-neutrale Betrieb zugänglich. Es werden verschiedene Führungen, Ausstellungen und Exkursionen im Haus selbst aber auch in der umliegenden Region organisiert. Diese bietet auf engem Raum eine enorme Vielfalt an Landschaften.

Schon bald ist das Ende der Wanderung, die Riederalp erreicht. Seit der touristischen Erschliessung der Rieder- und Bettmeralp ca. im Jahr 1930 (seit 1950 mittels Luftseilbahn erschlossen), sind die beiden Ortschaften autofrei. «Das wird von unseren Gästen natürlich sehr geschätzt, dass sie quasi vom Bett direkt auf die Skipiste können», freut sich König, die selbst auf der Bettmeralp lebt und fügt an, «es stellt uns aber natürlich teilweise auch vor logistische Herausforderungen.» Angereist wird mit der Gondel- oder Bergbahn. Die beiden Ortschaften sind mit einer Promenade miteinander verbunden - oder man sucht sich einen Schneetöff um von A nach B zu gelangen. Von diesen verkehren nämlich reichlich in den beiden Dörfern und transportieren Touristen und deren Gepäck. Hauptsächlich sind hier Familien zu Gast, aber auch Paare, Naturliebhaber und Ruhesuchende.

Die Villa Cassel, eingebettet in der prächtigen Landschaft der Aletsch Arena.

Abschliessend kann ich sagen, dass mein Wochenende in der Aletsch Arena im Wallis wirklich sehr befreiend war. Da die Anreise auf die Rieder- bzw. Bettmeralp sowie auf die Fiescheralp nur per Luftseil- oder Gondelbahn möglich ist, gab mir das Gefühl von Abgeschottenheit, als würde ich alles unwichtige im Tal lassen. Die Natur dort oben ist zweifelsohne sehr beeindruckend, als befände man sich in einer anderen Welt. Im Golfhotel Riederhof wurde ich stets freundlich bedient von den Mitarbeitenden und der Besuch des hauseigenen Wellnessbereich gab mir das extra Entspannungsgefühl nach den erlebnisreichen Stunden in der Berglandschaft.

Was es sonst noch in der Ferienregion zu erleben gibt und wie es der Destination diesen Winter ergangen ist, lesen Sie im Travelnews-Interview mit Philippe Sproll, Geschäftsführer der Aletsch Arena AG.