Auf deiner ersten Skitour

Weit weg von Skiliften, kein mühsames Anstehen aber auch keine präparierte Piste beim Runtersausen: Skitouren, neben Schneeschuhlaufen ein immer beliebter werdender Wintersport in den Schweizer Bergen. «Skitouren, aber auch Schneeschuhlaufen haben in den letzten Jahren allgemein an Interesse zugenommen», erklärt uns Christian Andermatt, Fachleiter Ausbildung Winter der Geschäftsstelle SAC in Bern. Ob dies mit der Corona-Pandemie zusammenhänge, kann er mit Zahlen allerdings nicht belegen. «Vielleicht kann man es vom Trend im Sommer 2020 ableiten, als wir gesehen haben, dass viel mehr Leute Wandern gegangen sind und sich auch sonst mehr in der Bergwelt aufgehalten haben als in den Jahren zuvor.»

Was gibt es Schöneres, als auf Tourenskis durch eine weisse glitzernde Landschaft zu gleiten oder dank den Schneeschuhen die Wandersaison niemals beenden zu müssen? Dabei gibt es aber zwei zentrale Punkte, die du abseits der Pisten unbedingt beachten musst: Deine eigene Sicherheit sowie den Schutz der Wildtiere.

• Im freien Gelände herrscht mitunter auch Lawinengefahr. Wenn du das erste Mal auf eine Schneesporttour gehst, geh nicht alleine. Geh mit Kolleginnen und Kollegen, die viel Erfahrung haben, schliesse dich einer SAC-Sektionstour an, buche einen Einführungskurs beim SAC-Zentralverband oder lass dich von einem Bergführer begleiten.
• Ski- und Schneeschuhtouren sind oft abseits von Wegen und Markierungen. Plane deine Tour im Voraus sorgfältig und gründlich. Das SAC-Tourenportal unterstützt dich dabei.
• Auf einer Schneesporttour mit dabei ist immer auch die Notfallausrüstung, bestehend aus Lawinenverschütteten-Suchgerät, Schaufel und Sonde. Du musst natürlich wissen, wie du die Geräte bedienst.
• Geniesse das Abenteuer in kleinen Gruppen bis fünf Personen. Das erhöht die Sicherheit unterwegs.

Bevor du losgehst, checke diese zehn Empfehlungen für deinen gelungen Skitouren-Tag. Kannst du alle abhaken, bist du bereit für die Natur.

Es ist nicht nur wichtig, dass du alles für deine Sicherheit unternimmst – es ist ebenfalls wichtig, dass du Rücksicht nimmst auf die Wildtiere. Denn es ist ganz einfach: Wenn Schneesportlerinnen und Schneesportler den Lebensraum der Wildtiere respektieren, braucht es weniger Verbote und Einschränkungen.

• Beachte Wildruhezonen und Wildschutzgebiete bereits bei der Tourenplanung zu Hause. Im SAC-Tourenportal siehst du die entsprechenden Gebiete.
• Bleibe im Wald auf Wegen und bezeichneten Routen. Wenn die Menschen immer dieselben Wege benutzen, können sich die Wildtiere an die Menschen gewöhnen.
• Meide Waldränder und schneefreie Flächen. Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.
• Führe deinen Hund an der Leine, besonders im Wald. Wildtiere flüchten vor frei laufenden Hunden.

Doch ist denn das Skitouren eigentlich für jedermann geeignet? «Wenn jemand auf Skitouren gehen will, muss er oder sie Skifahren können. Er muss sicherlich kein Profi sein, aber Grundkenntnisse müssen vorhanden sein. Es wäre ungünstig, wenn jemand vier Stunden den Berg hinauf geht und auf dem Gipfel dann merkt, dass er gar nicht Skifahren kann», erzählt uns Christian Andermatt. «Es sind jedoch alle willkommen bei uns, von keine Kenntnisse bis jahrelange Erfahrung im Skitouren», ergänzt Andermatt.

Zufrieden verrät uns Andermatt weiter: «Die Schweiz macht es möglich, dass wir in allen Regionen Skitouren-Kurse anbieten können. Ob in der Romandie, der Deutschschweiz oder der italienischen Schweiz. Alles was wir brauchen sind ein paar Hügel.»

Savognin - Radons - Piz Mez

Auf dieser Skitour ist mit wenig Sonne zu rechnen, aber dafür steigt die Wahrscheinlichkeit für guten Schnee. Die weiten Hänge bieten viel Platz für eigene Varianten. Den Ausgangspunkt Radons. Von Savognin nach Radons mit den Bergbahnen hinauf zum Piz Martegnas (2655 m) und Abfahrt über die Skipisten oder von der Mittelstation Tigignas mit dem Skishuttle nach Radons (1866 m). Die Tour dauert ca. 2.5 Stunden und man legt rund 870 Höhenmeter zurück. Weitere Informationen.

Von Lohn zum Zwölflihorn

Eine leichte und kurze Skitour über die weiten Hänge des Schamserbergs. Als Ziel kommen die zwei Zwölfihorn-Gipfel auf 2292 und 2281 Meter über Meer in Frage. Die Tour führt vom Parkplatz aus nach Nordwesten über einen breiten und mässig steilen Wiesenhang bergauf. Weiter gehts vorbei an der Alphütte «Dros» bis man auf einer Höhe von rund 2160 Meter über Meer bei den Böden von «Davos Nodras» ankommt, wo man dann weiter zum höchsten Punkt des Zwölfihorn hinauf steigt. Weitere Informationen.

Eggerstanden - Fähnerenspitz

Eine leichte, und trotz geringer Höhe eine schneesichere, Skitour. Die Route startet bei der Kirche in Eggerstanden, wo auch Parkplätze vorhanden sind, führt südostwärts die Strassenkehren abkürzend über Küenisweid und weiter in gleicher Richtung über meist offene Weidehänge in der Falllinie zum grossen Gipfelkreuz hinauf. Weitere Informationen.

Vermol - Hüenerchopf

Eine konditionell anstrengende Tour, da es doch ungefähr 1070 Höhenmeter zu bestreiten gilt. Dennoch eine geeignete Route da Anstieg einfach und abwechslungsreich ist. Die weiten Hänge bieten viel Platz für die eigene Spur, man beachte aber die Wildruhezone Luggenböden–Geissegg nordwestlich der Route. Ab Vermol auf der Strasse oder direkt südwestwärts über Weiden zum alten Alpweg, der auf den Lutzboden hinaufführt. Kurz vor dem Wasserreservoir südwestwärts über Waldlichtungen zum Alpstutz. In gleicher Richtung weiter im Bereich der Sommerwege zum Alpgebäude. Weiter zur Gletti und in einem langen Bogen langsam in die Mulde von Chrummbäch unter dem Hüenerchopf. Weitere Informationen.

Fischenthal - Tannen

Kurze Skitour im Zürcher Oberland. Mit Hilfe der Skiliftunterstützung ein lohnendes Ziel für kurze und schneereiche Tage im Hochwinter. Ab Bahnhof Fischenthal in südlicher Richtung den Geleisen entlang und links haltend auf die Kuppe steigen. Gegen Osten den Rücken hoch nach Langenberg und auf der Strasse weiter nach Tannen. Weitere Informationen.

Schmalzgruben - Karenstock

Ideale Einsteiger-Skitour nach Neuschneefällen, wenn die Lawinensituation höhere Ziele nicht zulässt. Von der Bushaltestelle Unteriberg, vordere Schmalzgruben über die Ebene zur Brücke über die Minster. Südwärts über die Weiden der Schlänggen Richtung Osten zum Gipfel aufgestiegen. Weitere Informationen.

Brunni - Furggelenstock

Für Skitourer als auch für Schneeschuhläufer ein beliebter Trail. Von der Bushaltestelle Restaurant Brunni südostwärts auf der Forststrasse das Zwäcken- und Erlentobel queren. Über Waldlichtungen via Erlenblätz, Langried und Brüch zur Alp Furggelen und südwärts zum höchsten Punkt. Weitere Informationen.

Innereriz - Stouffe

Eine einfache, etwas über eine Stunde dauernde Skitour in voralpiner Landschaft. Auf Grund der Höhenlage und der wenig steilen Hänge weitgehend lawinensicher und darum ideal, wenn Wetter und Schneeverhältnisse grössere Gipfelziele nicht zulassen. Von der Busendstation Innereriz, Säge zum Skilift Obersohl. Über den Bach auf dem Alpweg nach Undere Schöriz. Nun direkt über einen flachen Rücken auf die Schörizegg hinauf und über die Egg zum Tourenziel. Weitere Informationen.

Bussalp - Burg

Für Einsteiger bestens geeignet, denn der Schlittelbus Grindelwald–Busalp erleichtert die ersten 750 Höhenmeter, welche zu bezwingen wären. Im Gegenzug muss man beim Begehen oder Queren der Schlittelpiste Faulhorn–Bussalp–Grindelwald Vorsicht walten lassen. Von der Bussalp aufwärts nach Oberläger, dann zum Burgnollen und über die Nordostflanke zum tollen Aussichtspunkt hinauf. Weitere Informationen.

Simplonpass - Üsseri Nanzlicke

Eine Tour ohne besondere Schwierigkeiten, die gleich nach Schneefällen gemacht werden kann. Von einer der Bushaltestellen oder einem der Parkplätze an der Simplonpassstrasse Richtung Weiler Hopsche. Vorsicht: Das Gelände ist sehr komplex und die Orientierung schwierig. Weiter ins breite Tal zwischen Straffulgrat und Tochuhorn. In der Mitte des Tals aufsteigen und nicht in den steilen Hängen links und rechts. Auf diese Weise durch wenig steiles Gelände in die Üsseri Nanzlicke. Weitere Informationen.