Destinationen

London, hier ein Blick aus «The Shard», wird Austragungsort der ersten «Brand USA Travel Week» sein. Bild: VH

«Das Projekt weckt Erinnerungen an das frühere Pow Wow Europe»

Brand USA, die touristische Marketingorganisation der Vereinigten Staaten, veranstaltet im September 2019 die erste «Travel Week» in London, welche die Zusammenarbeit der USA mit dem europäischen Markt verändern soll. Das sagen der Chairman des Schweizer Visit USA Committee dazu.

Um die Besucherzahlen aus Europa zu steigern, veranstaltet Brand USA, die touristische Marketingorganisation der Vereinigten Staaten von Amerika, zwischen dem 9. und 13. September 2019 die erste «Brand USA Travel Week». Der fünftägige Event wird in London stattfinden und konzentriert sich hauptsächlich auf B2B-Meetings, Bildungsmöglichkeiten und Konsumenten-Initiativen.

Im Workshop-Teil werden US-Destinationen und deren Vertreter in Europa darüber informieren, wie Brand USA gemeinsam mit der Reise- und Medienbranche an der Steigerung internationaler Besucherzahlen in die USA arbeitet. «Wir glauben, dass diese Initiative das Potenzial dazu hat, die derzeitige Zusammenarbeit der USA mit dem europäischen Markt zu verändern und Europäern mehr Möglichkeiten zu bieten, die USA an, durch und über die Gateways hinaus zu besuchen», sagt Thomas Garzilli, Chief Marketing Officer bei Brand USA.

Ein weiterer Bestandteil der «Brand USA Travel Week» wird die «Brand USA Travel Expo» sein. Diese besteht hauptsächlich aus B2B-Meetings, während der US-Destinationen ihre Highlights präsentieren können. Partner von Brand USA bekommen so die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen bei europäischen Käufern zu bewerben. Zu den Partnern zählen Tourismusverbände, Unterkunftsanbieter, Besucherattraktionen, Tourenanbieter und Repräsentationsfirmen. Eine Vortragsreihe richtet sich zudem an all jene, welche die Zukunft des Reisens gestalten und definieren – die Top-Vermarkter, Strategen und Technologen der Tourismusbranche.

«Die VUSA Committees bilden ein sehr effektives und kostengünstiges Netzwerk»

Werner Wiedmer, Chairman Visit USA Committee Schweiz. (c) TN

So weit die Informationen, welche Brand USA diese Woche bekannt gab. Ein neues Format also, mit welchem potenzielle Partner aus dem öffentlichen und privaten Bereich aus Europa und den USA für touristische Zwecke zusammenkommen und dank welchem dem zuletzt im europäischen Quellmarkt etwas gebeutelten US-Reisegewerbe beim Wachstum geholfen werden soll. Aber geht eine solche neue Initiative nicht möglicherweise zu Lasten der bestehenden Visit USA Seminare in Europa bzw. in der Schweiz? Im Vorfeld der Visit USA Roadshow, welche in der kommenden Woche in mehreren Schweizer Städten abgehalten wird, hat travelnews.ch bei Werner Wiedmer, Chairman des Visit USA Committee Schweiz nachgefragt.

«Wir verstehen diesen Event als eine positive Ergänzung der Tätigkeit der VUSA Committees», holt Wiedmer aus, «und deren Bemühungen richten sich in erster Linie an Branchenvertreter, die sich auf verschiedenen Ebenen direkt mit der Kundenberatung befassen. Unsere angebotenen Ausbildungsplattformen VUSA Seminar und Roadshow sehen wir kaum gefährdet, da der Fokus klar auf den Retailkanal gerichtet ist und diese Zielgruppe kaum nach London für eine Ausbildung reist.» Wiedmer vermutet, dass sich in etwa dieselben Personen nach London begeben, welche bereits auch am World Travel Market (WTM) in London teilnehmen. Überdies sollen den Besuchern der neuen Show von Brand USA viele Destinationen ausserhalb der Gateways, also «off the beaten tracks», näher gebracht werden: «Ein Schwerpunkt, den wir in der Schweiz seit Jahren haben», wie Wiedmer bemerkt.

Der Grandseigneur des USA-Tourismus aus der Schweiz fährt fort: «Das Projekt weckt Erinnerungen an 'Pow Wow Europe', das vor Jahren nach drei Versuchen infolge mangelnder Teilnahme wieder aufgegeben wurde. Die Initiative könnte als verständliche Antwort auf die schwächelnden Einreisezahlen aus Europa gedeutet werden, die im Zusammenhang mit den Spannungen in Asien wohl verstärkt wahrgenommen werden. Die VUSA Committees bilden ein sehr effektives und kostengünstiges Netzwerk. Wir gehen davon aus, dass man sich dessen bei TheBrandUSA bewusst ist.»  

(JCR)