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Umweltschützer begrüssen der stärkeren Schutz für die Riffe Neukaledoniens. Bild: Fotolia.

Neukaledonien beschränkt den Tourismus und verbietet das Fischen

Mit diesen Massnahmen sollen einige der letzten nahezu unberührten Korallenriffe langfristig geschützt werden.

Die zu Frankreich gehörende Südsee-Insel Neukaledonien einigte sich am Dienstag (14.8.) auf den Schutz einiger der letzten nahezu unberührten Korallenriffe der Welt. Der Archipel ist Heimat von über 2,5 Millionen Seevögeln und mehr als 9‘300 Meerestieren wie beispielswiese Dugongs oder der grünen Meeresschildkröte.

Astrolabe, Petrie, Chesterfield und Bellona gelten als aussergewöhnliche Beispiele für Korallenökosysteme. Rund um diese Riffe werden nun Meeresschutzgebiete eingerichtet. Damit werden 28‘000 Quadratkilometer Wasser vor industrieller Fischerei und anderer Ausbeutung geschützt. Auch Motorboote sind hier in Zukunft verboten. Damit sollen die Fischpopulation wie auch die Lebensräume der Tiere erhalten und die Widerstandsfähigkeit der Riffe für die Folgen des Klimawandels gestärkt werden.

In diesem Zug werden auch die touristischen Aktivitäten rund um die Riffe strenger kontrolliert. Laut der Südpazifischen Tourismusorganisation kamen in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 rund 27.000 Besucher nach Neukaledonien, was etwa sechs Prozent aller Reisen in die südpazifische Region ausmacht. Jährlich zählt man insgesamt rund 600‘000 Touristen. Für diese soll es nun schwieriger werden, Zugang zu den Riffen zu bekommen. Mit einer speziellen Genehmigung soll aber auch weiterhin ein kontrollierter Zugang zu den Sperrgebieten möglich sein.

Christophe Chevillon, Leiter der Pew Bertarelli Ocean Legacy in Neukaledonien, will noch mehr tun. Obwohl der Schutz der Riffe ein wichtiger Durchbruch sei, entsprächen die geschützten 28‘000 Quadratkilometer nur zwei Prozent des Coral Sea Natural Parks. Dieser umfasst 1,3 Millionen Quadratkilometer und wurde im Jahr 2014 gegründet. Über 2‘000 Fischarten und 310 Korallenarten leben hier.

(LVE)