Destinationen

Das Erdbeben auf der indonesischen Insel Lombok zerstörte viele Häuser. Bild Twitter / CGTN

Erdbeben auf Lombok: Mehrere Tote

Auf der östlich von Bali gelegenen Ferieninsel kam es am Sonntagmorgen zu einem Erdbeben der Stärke 6,4. UPDATE: Über 500 Touristen sitzen wegen eines Erdrutschs auf dem Vulkanberg Rinjani fest. Unter den bislang gezählten 16 Todesopfer befindet sich auch eine Touristin aus Malaysia.

Die indonesische Insel Lombok ist am Sonntagmorgen von einem Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert worden. Auch auf der benachbarten Ferieninsel Bali wurden Einheimische und Touristen unsanft aus dem Schlaf gerissen. Viele Touristen auf Bali rannten in Panik aus ihren Häusern.

Nach jüngsten Meldungen sind auf Lombok zehn Menschen in den Trümmern ihrer Häuser gestorben.

Dutzende von Häusern wurden beim Beben schwer beschädigt, sagte Sutopo Nugroho, Sprecher der nationalen Zivilschutzbehörde. Gegenwärtig werde die Lage vor Ort sondiert. «Unser Hauptaugenmerk ist jetzt, den Opfern zu helfen und Leben zu retten.» Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben des nationale Geophysikalischen Instituts etwa 47 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Mataram.

Lombok liegt östlich von Bali. Bei Touristen besonders beliebt sind die an der Nordwestküste Lomboks gelegenen drei Gili-Inseln – Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan.

Seit Mittwoch konnten Touristen Lombok nicht mehr verlassen. Wie die lokale Destination Management Company Asian Trails meldete, sind Speedboot-Transfers zwischen Bali und Lombok wegen hohem Seegang nicht möglich. Frühestens am Montag seien Transfers wieder möglich. Und die Flugverbindungen zwischen Lombok und Bali sind komplett ausgebucht.

UPDATE (30.7.):

Das Erdbeben ereignete sich an der Ostküste der Insel – abseits der grossen Touristengebiete. In den letzten 24 Stunden wurden zahlreiche Nachbeben registriert, die Gefahr eines Tsunamis besteht nicht und es wird Geologen zufolge auch kein weiteres stärkeres Beben erwartet.

Die Opferzahl wurde nach oben korrigiert: Aktuell wurden 16 Todesopfer gezählt und über 160 Verletzte, davon 69 Schwerverletzte. Eine 30-Jährige Touristin aus Malaysia, die sich mit einer Gruppe in einem Gästehaus im Rinjani-Gebiet befand, kam beim Einsturz einer Mauer im Haus selber ums Leben. Sechs weitere wurden im Gästehaus verletzt. Weitere Opfer unter Touristen sind bislang nicht bekannt.

Die Speedboot-Verbindungen zwischen Lombok und den Gili-Inseln sind noch bis mindestens Mittwoch, 1. August unterbrochen. Es muss damit gerechnet werden, dass dieser Termin noch einmal hinausgeschoben wird.

Auf dem für Wandertouren bei Touristen sehr beliebten Vulkanberg Rinjani kam es zu einem Erdrutsch: Aktuell sollen 560 Menschen auf dem Berg festsitzen, darunter zahlreiche Touristen mit ihren Bergführern. Die Evakuierungsvorbereitungen sind im Gange - im Laufe des Montags sollen alle Gestrandeten sicher unter Geleit den Berg über den Sembalun-Pfad verlassen. Um 7 Uhr morgens brach ein Rettungsteam bestehend aus 184 Personen aus Militär, Polizei, Freiwilligen, Parkpersonal und medizinischen Fachleuten zum Gipfel auf. Rinjani ist wegen der Gefahr von weiteren Erdrutschen bis auf weiteres für Touren gesperrt. Der 3.726 Meter hohe Vulkan Rinjani ist der zweitgrösste Indonesiens.

(nau/TN)